Seite bewerten:
100%
0%

Atommüll-Chaos in der Asse: Ex-Umweltminister weist Schuld von sich

08.01.2010 von
Der frühere Umweltminister Niedersachsens, Wolfgang Jüttner (SPD), sieht die Schuld für die Probleme im maroden Atommülllager bei seinen Amtsvorgängern: "Das ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten, was sich Politik, Wirtschaft und Wissenschaft da geleistet haben", sagte Jüttner bei seiner Befragung als Zeuge im Asse-Untersuchungsausschuss des Landtages in Hannover. Verantwortlich für die chaotische Lagerung des Atommülls in der Asse sind nach Jüttners Ansicht führende Kräfte aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in der Zeit von 1965 bis 1978. In dieser Zeit wurden insgesamt 126.000 Fässer mit Atommüll in den Salzstock bei Wolfenbüttel gebracht. Wegen unkontrollierten Wasserzuflusses ist das ehemalige Bergwerk einsturzgefährdet.
 
In seiner Zeit als Umweltminister in Niedersachsen von 1998 bis 2003 sah sich Jüttner ausschließlich mit der Aufgabe konfrontiert, die Schachtanlage in dem Salzstock zu sichern und zu schließen. "Beim Thema Asse war 1998 weder auf nationaler noch auf Landesebene etwas zu gestalten", verteidigte er seine Politik.
 
Die Asse in Zahlen:
  • Das Atommülllager Asse entstand 1965 in einem stillgelegten Salzstock. Nachdem dort die Salzförderung 1964 aus wirtschaftlichen Gründen endete, kaufte die damalige Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung (GSF) das Bergwerk. Bereits zwei Jahre später begann in dem damaligen Forschungsbergwerk die Einlagerung schwachradioaktiver Abfälle.
  • Bis 1978 wurden insgesamt mehr als 125.000 Behälter mit schwachradioaktiven Abfällen in Stollen gekippt. Dabei handelte es sich um Laborabfälle, kontaminierte Geräte, Kleidung, Asche aus Verbrennungsprozessen und Luftfilter aus Atomanlagen. Die ersten Fässer wurden hierbei senkrecht übereinander gestapelt.
  • Später änderte die GSF das Einlagerungsverfahren, um die Kammern besser ausnutzen zu können. Fortan wurden die Fässer mit Hilfe eines Gabelstaplers liegend in bis zu zehn Lagen übereinandergestapelt. Weil diese beiden Techniken relativ viel Zeit beanspruchten, wurden die Fässer ab 1974 per Schaufellader in die Kammern gekippt.
  • Ab 1972 wurden zudem 1.293 200-Liter-Fässer mit mittelradioaktiven Abfällen in der Asse eingelagert. Sie stammen überwiegend aus der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe. Hochradioaktive Abfälle wie beispielsweise verbrauchte Kernbrennstäbe oder verglaster Atommüll kamen nicht in das Forschungsbergwerk. In der Asse lagern jedoch mehrere Kilogramm extrem giftiges Plutonium.
  • Seit Ende 1978 werden keine Abfälle mehr in der Asse eingelagert.
    Die Betreiber haben inzwischen einen Großteil der Kammern mit Kalisalz verfüllt. Seit Januar 2009 ist das Bundesamt für Strahlenschutz verantwortlich für die Anlage. Die Behörde prüft mehrere Varianten für die Schließung der Asse.

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie: (4): Wie funktioniert eigentlich...

Serie: (4): Wie funktioniert eigentlich...
...Solarenergie?
Sonnenenergie nutzt die Energie der Sonne und ist damit saubere Energie aus einer nicht versiegenden Quelle. Oft werden unter "Solar" die Photovoltaik und die Sonnen-kollektoren zusammengeworfen, was aber falsch ist.
weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich......eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich......ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...
... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...
... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich......ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...
... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich......eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (13): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (13): Wie funktioniert eigentlich...... statische Aufladung? Wer kennt das nicht? Einmal kurz mit den falschen Schuhen über den Teppichboden gelaufen und an der nächsten Türklinke bekommt man eine „gewischt“. Aber warum? Im 13. Teil unserer Reihe „Wie funktioniert eigentlich...?“ gehen wir dem physikalischen Phänomen auf den Grund. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...
...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter