RWE sieht Ausbau der Offshore-Windenergie gefährdet
Das von der Bundesregierung angepeilte Ziel, bis zum Jahr 2020 Offshore-Windanlagen mit einer Kapazität von 10.000 Megawatt zu errichten, ist laut RWE-Spartenchef Hans Bünting zum Scheitern verurteilt.
Der Ausbau der Offshore-Windenergie stockt. Während im Jahr 2010 neue Windräder mit einer Gesamtleistung von 883 Megawatt in Europas Meere errichtet wurden, waren es 2011 nur noch 866. Das entscheidende Problem dabei ist laut Bünting die Anbindung der Offshore-Windparks an das Stromnetz, wie die „Financial Times Deutschland“ berichtet..
RWE hat bereits mit seinem ersten deutschen Offshore-Projekt schlechte Erfahrungen gemacht: Weil sich der Netzanschluss des Windparks Nordsee Ost um ein Jahr verzögerte, entstand dem Energiekonzern ein Einnahmeausfall von 300 Millionen Euro.
Für den Netzanschluss zuständig ist der Netzbetreiber Tennet, dem aber Geld fehle. Zudem würden Kabel- und Netztechnikhersteller mit der Lieferung nicht hinterherkommen. Das führe letztlich dazu, dass RWE keine Investitions-entscheidungen treffen könne, weil keine Planungssicherheit vorhanden sei. Da aber gerade Offshore-Projekte Vorlaufzeit benötigten, sei die Erfüllung des Ziels der Bundesregierung nicht mehr realistisch, so Bünting.