Wüstenstrom für Europa: Studie sieht großes Potenzial
Ein gemeinsamer Stromverbund für Nordafrika, den Nahen Osten und Europa (EUMENA) bringt allen Beteiligten deutliche Vorteile. Dies ist das zentrale Ergebnis der Studie „Desert Power 2050“, die von der Industrieinitiative Dii gestern in München vorgestellt wurde.
Der Studie zufolge könnten die Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens (MENA) ihren wachsenden Strombedarf aus den reichlich vorhandenen Sonnen- und Windressourcen decken und mit dem überschüssigen Strom eine Exportindustrie mit einem Volumen von jährlich über 60 Milliarden Euro aufbauen. Durch den Import von bis zu 20 Prozent seines Stroms aus den Wüsten hätte Europa laut Dii zudem die Chance, pro Megawattstunde Wüstenstrom 30 Euro zu sparen. Außerdem könnten mit dem Wüstenstorm auch die EU-Klimaschutzziele auf eine kostengünstige Weise erreicht werden.
Dii bereitet in Marokko, Algerien und Tunesien derzeit Referenzprojekte in einer Größenordnung von 2,5 Gigawatt vor. Davon entfallen aktuell 500 Megawatt (MW) auf Marokko. Die Hälfte dieses Vorhabens ist bereits mit 150 MW Solarthermie und 100 MW Photovoltaik und Wind genauer definiert. 2014 soll in diesen Anlagen der erste Strom erzeugt werden. Die Planungen für Algerien und Tunesien belaufen sich auf jeweils ein Gigawatt. Die Basis für alle Referenzprojekte sind Länderstrategien, die von Dii in enger Zusammenarbeit mit Verantwortlichen und Partnern vor Ort entwickelt werden.