Offshore-Ausbau: Windenergie-Branche kritisiert Bundesregierung
Anlässlich des EEG-Dialogs Windenergie, der gestern in Berlin auf Einladung von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) stattfand, hat die Windenergie-Branche kritisiert, dass die Bundesregierung die Debatte ausschließlich auf die Kostenproblematik reduziere und der Netzausbau zum Taktgeber des Ausbaus erneuerbarer Energien gemacht werden solle.
Aus Sicht der Windbranche verabschiedet sich die Regierung damit von ihren eigenen Zielen, nämlich 80 Prozent erneuerbare Energien bis 2050. Zudem verkenne die Bundesregierung die großen wirtschaftlichen und industriepolitischen Potentiale die mit dem Ausbau der Windkraft auf See einhergehen. Schon heute arbeiten bundesweit rund 14.000 Beschäftigte im Bereich der Offshore-Windindustrie. Ein simples Kappen der Vergütung täte sein Übriges um den Offshore- Ausbau zu bremsen, „stetiger Ausbau ist aber die Voraussetzung, um Kostensenkung zu erreichen", stellte Dr. Jörg Buddenberg, Sprecher der AG Betreiber und Geschäftsführer der EWE Vertrieb GmbH klar.
Es ginge der Branche nicht um ein Festklammern am Status Quo, es müsse aber auch ganz klar sein, dass der Ball im Feld des Umweltministeriums und des Gesetzgebers läge, um endlich sichere Rahmenbedingungen für des Ausbau der Offshore-Windenergie zu schaffen, ergänzte Ronny Meyer, Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB. Projektvorlauflaufzeiten von mehr als fünf Jahren seien Offshore selbst ohne Verzögerungen zu berücksichtigen, nur mit diesem Zeithorizont im Bewusstsein sei eine faire Debatte möglich.