Intelligente Stromnetze: Risiko wird unterschätzt
Die Energiewirtschaft und das produzierende Gewerbe unterschätzen das Risiko, das in der Modernisierung hin zu intelligenten Stromnetzen steckt. Das Bewusstsein für die Angreifbarkeit von intelligenten Stromnetzen ist kaum vorhanden und Schutzmaßnahmen sind Mangelware. Das sind Ergebnisse der Studie „Security & Safety in einer smarten Energiewelt", die TÜV SÜD zum Auftakt der Hannover Messe 2013 vorgestellt hat. Für die Studie wurden Entscheidungsträger bei großen Energieversorgern, Stadtwerken und Fertigungsbetrieben befragt.
„Vor allem die Aussagen zur IT Security sehen wir mit großer Sorge" erklärt Dr. Kai Strübbe, Leiter des Bereichs Embedded Systems der TÜV SÜD AGS. „Denn durch die zunehmende Ausstattung der Stromnetze mit Intelligenz und die Kommunikationsfähigkeit von Smart Grids erhöht sich auch das Risiko für feindliche Angriffe." Durch solche Attacken können nach Aussage des TÜV SÜD-Experten nicht nur Daten von Unternehmen und Verbrauchern ausspioniert, sondern auch gesamte Versorgungsinfrastrukturen lahmgelegt werden.
Nur 48 Prozent der Befragten im produzierenden Gewerbe sind davon überzeugt, in dieser Hinsicht „sicher" oder „sehr sicher" zu sein. Bei den großen Energieversorgern halten sich immerhin 57 Prozent der Befragten für gut gewappnet gegen solche Attacken, und bei den Stadtwerken sind es 54 Prozent. 62 Prozent der Energieversorger erklärten zudem, über keine Gesamtverantwortlichen für die IT Security verfügen. Auch bei 33 Prozent der Stadtwerke und bei 42 Prozent der Fertigungsbetriebe gibt es keinen solche Verantwortlichen.