Photovoltaikanlagen werden für Europa immer wichtiger
Der Markt für Photovoltaikanlagen ist weltweit ein stabiler Wachstumsmarkt. Allein im vergangenen Jahr stieg die globale Kapazität für Photovoltaikanlagen im Vergleich zum Vorjahr um knapp 40 GW. Insgesamt beläuft sie sich auf 177 GW. Doch obwohl der Markt der Photovoltaikanlagen so schnell wächst, spielen die traditionellen Energieversorger immer noch nur eine marginale Rolle: Auf sie entfällt in Europa nicht einmal 1 Prozent der installierten Kapazität, so die neue Roland Berger-Studie.
Die meisten Photovoltaikanlagen werden in der Regel auf Dächern von Häusern und Firmengebäuden installiert. Die zunehmend dezentrale Energieversorgung mit Photovoltaikanlagen wird so zu einer ernsthaften Konkurrenz für die traditionellen Energieversorger. In Europa werden sich voraussichtlich immer mehr Privathaushalte und Firmen in den kommenden Jahren dafür entscheiden, in eigene Photovoltaikanlagen zu investieren. Einer der Hauptgründe sind die stetig sinkenden Preise für Photovoltaikanlagen in Europa. So gingen die Systemkosten der Photovoltaikanlagen bei Privathaushalten zwischen 2010 und 2013 um 15 Prozent zurück. Im Gewerbebereich nahmen die Kosten für Photovoltaikanlagen im gleichen Zeitraum sogar um 23 Prozent ab. Im europäischen Vergleich zeigen Deutschland und Italien besonders günstige Anlagenpreise im Haushaltsbereich.
Vorteilhaft ist auch die aktuelle Preisentwicklung des PV-Stroms. In Deutschland ist dieser im Privatbereich 17 Cent/kWh günstiger als der Einzelhandelsstrompreis. Innovative Technologien wie Batteriespeicher und Hausautomationssysteme werden darüber hinaus dazu führen, dass die Eigentümer einen höheren Anteil des günstig erzeugten Solarstroms selbst nutzen werden. Hinzu kommen die guten Finanzierungsmöglichkeiten für Photovoltaikanlagen. So gibt es viele verschiedene Förderungen und Baufinanzierungen, die den Kauf von Photovoltaikanlagen wirklich günstig machen.
Diese Faktoren werden in den kommenden Jahren für ein weiteres Wachstum der Branche für Photovoltaikanlagen sorgen. So gehen die Roland Berger-Experten davon aus, dass bis 2030 fast 12 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Europa auf Photovoltaikanlagen entfallen werden. Doch trotz der starken Entwicklungsperspektiven des Marktes für Photovoltaikanlagen ist der Anteil der europäischen Energieversorger derzeit sehr gering: Weniger als 1 Prozent der installierten PV-Kapazität ist auf die traditionellen Versorger zurückzuführen.