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Stromanbieter: "Wir leben von den Dummen"

14.04.2004 von
Der Strommarkt ist nach Auffassung des Bundes der Energieverbraucher in eine Zweiklassengesellschaft zerfallen: Gutinformierte und wechselbereite Verbraucher bekommen über die Sondertarife einen Nachlass von acht bis 15 Prozent beim eigenen Versorger. Unsichere und schwache Verbraucher zahlen die deutlich höheren Standardtarife. "Nur dreissig Prozent aller Kunden haben bisher den günstigsten Tarif ihres Versorgers genutzt", bemerkt Aribert Peters, Vorsitzender der Verbrauchervereinigung, "der Wechsel zum günstigsten Versorger bringt sogar noch günstigere Preise. Der Wechsel ist einfach und meist sehr rentabel".

Die meisten Stromversorger bieten privaten Haushalten zwei Tarife an. Den Allgemeintarif und das Sonderabkommen. Jeder Kunde ist zunächst im Allgemeintarif. Das etwa acht bis 15 Prozent günstigere Sonderabkommen muss beantragt werden. Aber wer nimmt sich noch die Zeit, etwa fünfzehn Seiten Papier auf wichtig und unwichtig zu sortieren? Auf diese Weise bildet sich auf dem Strommarkt eine Zweiklassengesellschaft. Zum einen die Menschen, die daran interessiert sind, sich über günstige Tarife zu informieren und dieses Wissen zu nutzen. Auf der anderen Seite stehen diejenigen, denen es schwer fällt, in der modernen Informationsgesellschaft mitzuhalten. Sie vertrauen darauf, dass gesetzlich nur die günstigsten Tarife genehmigt werden dürfen. Und sie fallen damit bei den Stromtarifen meistens auf die Nase. Das sind ältere oder kranke Menschen, mit begrenzten Kenntnissen der deutschen Sprache oder solche, die eine mehrseitige Information über ein Jahresabkommen ungelesen in den Müll werfen.

Siebzig Prozent aller Haushaltskunden bleiben beim Allgemeintarif. Sie bezahlen regelmäßig acht bis 15 Prozent zu hohe Stromrechnungen: Aus Unwissenheit und Bequemlichkeit. Ein anonymer Mitarbeiter eines Stromversorgers kommentiert das so: "Wir halten die, die ihre Vorteile auf dem Strommarkt nutzen, über das Sonderabkommen. Unsere Gewinne machen wir in erster Linie über den Allgemeintarif. Wir leben von den Dummen. Wir müssen so handeln, um wirtschaftlich zu überleben und wir schaden den sozial bzw. informativ Schwachen. Die Konkurrenten machen es genauso". (st)

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

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Serie: (4): Wie funktioniert eigentlich...

Serie: (4): Wie funktioniert eigentlich...
...Solarenergie?
Sonnenenergie nutzt die Energie der Sonne und ist damit saubere Energie aus einer nicht versiegenden Quelle. Oft werden unter "Solar" die Photovoltaik und die Sonnen-kollektoren zusammengeworfen, was aber falsch ist.
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Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich......eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich......ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...
... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
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Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...
... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
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Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich......ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...
... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
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Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich......eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (13): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (13): Wie funktioniert eigentlich...... statische Aufladung? Wer kennt das nicht? Einmal kurz mit den falschen Schuhen über den Teppichboden gelaufen und an der nächsten Türklinke bekommt man eine „gewischt“. Aber warum? Im 13. Teil unserer Reihe „Wie funktioniert eigentlich...?“ gehen wir dem physikalischen Phänomen auf den Grund. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...
...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
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