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Strompreise höher als vor der Liberalisierung
Die deutschen Strompreise haben ein neues Rekordniveau erreicht. Der Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V. (VEA) errechnet in seinem aktuellen Strompreisvergleich für mittelständische Industriekunden einen Anstieg der Preise von über zehn Prozent in den letzten zwölf Monaten. Damit ist Strom so teuer wie seit Beginn der Liberalisierung vor fünf Jahren nicht mehr. Ursache für den Preisschub ist laut VEA primär der dramatisch gestiegene Großhandelspreis für Strom. "Es gibt in Deutschland nur vier Unternehmen, die fast den gesamten Markt der Stromerzeugung unter sich aufgeteilt haben. Sie missbrauchen jetzt ihre Marktmacht, um die Strompreise nach oben zu treiben," so Dr. Volker Stuke, Geschäftsführer des VEA.
Die Studie belegt einmal mehr, dass von einem funktionierenden Strommarkt in Deutschland keine Rede sein kann. "Jetzt zahlen die Kunden die Zeche für die von der Politik nicht nur geduldeten, sondern gewünschten Fusionen der großen Energieversorger", so Stuke. Mit über 80 Prozent der Kraftwerkskapazitäten in den Händen der vier Verbundunternehmen habe sich ein Oligopol gebildet, das in der Lage sei, den Großhandelspreis für Strom zu diktieren. Das belegt der VEA mit Zahlen: Obwohl im Jahr 2003 der Preis für Kraftwerkskohle nach Angaben des Vereins der Kohleimporteure um 10 Prozent gesunken ist, sind die Strompreise in den letzten 12 Monaten dramatisch gestiegen.
Der Höhenflug der Strompreise hat also nichts mit den realen Erzeugungskosten zu tun. "Die Politik ist hier gefordert. Aber Berlin schaut dem Treiben der Versorger tatenlos zu. Obwohl die EU die Einrichtung eines Regulierers für die Energiemärkte zum 1. Juli zwingend vorgeschrieben hat, ist noch nichts geschehen. So bleibt der Wettbewerb auch weiterhin auf der Strecke", bemängelt Stuke. Der VEA erhofft sich vom Regulierer vor allem eine Kontrolle der Netznutzungsentgelte. Sie werden von einigen Versorgern missbraucht, um Konkurrenzangebote künstlich zu verteuern und den Strompreis insgesamt auf hohem Niveau zu halten. Eine umgehende Arbeitsaufnahme des Regulierers ist laut VEA notwendig, damit die Unternehmen nicht mit weiteren Belastungen beim Energiebezug konfrontiert werden.
Der aktuelle VEA-Strompreisvergleich untersucht 50 Netzgebiete, in denen etwa zwei Drittel des deutschen Stromverbrauchs anfallen. Ermittelt werden die von den Kunden zu erzielenden Komplettpreise vor Steuern. Nach wie vor liegt der durchschnittliche Strompreis in den neuen Bundesländern mit 8,27 Ct/kWh deutlich über dem mittleren Preis in den alten Bundesländern (7,68 Ct/kWh). Die günstigsten Netzgebiete sind derzeit: EWR Worms, GEW RheinEnergie Köln und Stadtwerke München. Die teuersten Versorger in den alten Bundesländern sind die Braunschweiger Versorgungs-AG, die Schleswag Rendsburg und die EAM Kassel. Die teuersten Versorgungsgebiete in Ostdeutschland und auch insgesamt sind TEAG Erfurt, Avacon (Sachsen-Anhalt) und die Wemag Schwerin. Verantwortlich für das Preisgefälle sind vor allem die deutlich höheren Netznutzungsentgelte in den neuen Bundesländern.
Die Studie belegt einmal mehr, dass von einem funktionierenden Strommarkt in Deutschland keine Rede sein kann. "Jetzt zahlen die Kunden die Zeche für die von der Politik nicht nur geduldeten, sondern gewünschten Fusionen der großen Energieversorger", so Stuke. Mit über 80 Prozent der Kraftwerkskapazitäten in den Händen der vier Verbundunternehmen habe sich ein Oligopol gebildet, das in der Lage sei, den Großhandelspreis für Strom zu diktieren. Das belegt der VEA mit Zahlen: Obwohl im Jahr 2003 der Preis für Kraftwerkskohle nach Angaben des Vereins der Kohleimporteure um 10 Prozent gesunken ist, sind die Strompreise in den letzten 12 Monaten dramatisch gestiegen.
Der Höhenflug der Strompreise hat also nichts mit den realen Erzeugungskosten zu tun. "Die Politik ist hier gefordert. Aber Berlin schaut dem Treiben der Versorger tatenlos zu. Obwohl die EU die Einrichtung eines Regulierers für die Energiemärkte zum 1. Juli zwingend vorgeschrieben hat, ist noch nichts geschehen. So bleibt der Wettbewerb auch weiterhin auf der Strecke", bemängelt Stuke. Der VEA erhofft sich vom Regulierer vor allem eine Kontrolle der Netznutzungsentgelte. Sie werden von einigen Versorgern missbraucht, um Konkurrenzangebote künstlich zu verteuern und den Strompreis insgesamt auf hohem Niveau zu halten. Eine umgehende Arbeitsaufnahme des Regulierers ist laut VEA notwendig, damit die Unternehmen nicht mit weiteren Belastungen beim Energiebezug konfrontiert werden.
Der aktuelle VEA-Strompreisvergleich untersucht 50 Netzgebiete, in denen etwa zwei Drittel des deutschen Stromverbrauchs anfallen. Ermittelt werden die von den Kunden zu erzielenden Komplettpreise vor Steuern. Nach wie vor liegt der durchschnittliche Strompreis in den neuen Bundesländern mit 8,27 Ct/kWh deutlich über dem mittleren Preis in den alten Bundesländern (7,68 Ct/kWh). Die günstigsten Netzgebiete sind derzeit: EWR Worms, GEW RheinEnergie Köln und Stadtwerke München. Die teuersten Versorger in den alten Bundesländern sind die Braunschweiger Versorgungs-AG, die Schleswag Rendsburg und die EAM Kassel. Die teuersten Versorgungsgebiete in Ostdeutschland und auch insgesamt sind TEAG Erfurt, Avacon (Sachsen-Anhalt) und die Wemag Schwerin. Verantwortlich für das Preisgefälle sind vor allem die deutlich höheren Netznutzungsentgelte in den neuen Bundesländern.