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Stromwirtschaft war 2003 stark ausgelastet

03.11.2004 von
"Die deutsche Stromwirtschaft war im vergangenen Winter stark ausgelastet: Für die Sicherung der Versorgung waren 88 Prozent der Kraftwerkskapazitäten im Einsatz. Dieser Auslastungswert lag wieder deutlich über dem Vergleichswert der Industrie." Das erklärte Werner Brinker, Präsident des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), zur Leistungsbilanz 2003/2004 der Stromwirtschaft.

Die Stromwirtschaft habe im letzten Winter das verhaltene Wirtschaftswachstum sowie die milde Witterung gespürt. Die Höchstlast des Stromverbrauchs erforderte rund 76.000 Megawatt (MW) Kraftwerksleistung - rund 3.000 MW weniger als im Winter zuvor. "Die Versorgungslage war entspannter als in den Vorjahren. Das darf aber nicht zu Leichtsinn verführen", betonte Brinker. Die Stromwirtschaft müsse unverändert vorsorgen: Die Winter könnten wieder strenger ausfallen. Als Faustregel gelte, dass bei einem Temperaturabfall von zehn Grad eine zusätzliche Kraftwerksleistung von rund 3.000 Megawatt nötig werde. Darüber hinaus müsse die Branche für ein stärkeres Wirtschaftswachstum gerüstet sein. Wenn der erhoffte Konjunkturaufschwung kommt, dürfe Strom nicht zum Engpassfaktor am Standort Deutschland werden.

Brinker forderte die Politik auf, für faire Wettbewerbsbedingungen in ganz Europa zu kämpfen. "Der Wettbewerb in der Europäischen Union (EU) ist nach wie vor von der unterschiedlichen Öffnung der Märkte gekennzeichnet", erläuterte Brinker. Anders als in Deutschland könnten Haushalte in sieben der 15 traditionellen Mitgliedstaaten ihren Anbieter nicht frei wählen. Das entspreche in diesen Ländern rund einem Drittel des Marktes. Diese ungleichen Wettbewerbsbedingungen in der EU werden sich erst im Juli 2007 ändern – zehn Jahre später als in Deutschland. Der Beitritt der zehn neuen EU-Mitglieder verstärke die Verzerrungen: In der Mehrzahl dieser Länder sei der Stromwettbewerb bisher nur für große Betriebe eröffnet.

Für den Energiestandort Deutschland komme es nun darauf an, die Wettbewerbsfähigkeit der 900 Unternehmen zu stärken. Die Politik dürfe keine weiteren hausgemachten Belastungen schaffen, sondern müsse für faire Wettbewerbsbedingungen in Europa kämpfen. Aus europäischer Sicht habe der deutsche Strommarkt eine hohe Attraktivität. Besonders deutlich zeige das der lebhafte Handel an der Strombörse in Leipzig. Dort seien inzwischen 121 Unternehmen aktiv, 58 davon aus dem Ausland. Brinker: "Die deutsche Strombörse entwickelt sich zunehmend zur Referenzbörse in Europa."

Die Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes, das am 28. Oktober 2004 in den Bundestag eingebracht wurde, bedeute eine entscheidende Weichenstellung für die Versorgungssicherheit in Deutschland. Bei der Regulierung der Stromnetze komme es auf verlässliche Wettbewerbsregeln an, mahnte Brinker. Innerhalb eines klaren Ordnungsrahmens brauche die Wirtschaft Freiraum für unternehmerisches Handeln.

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