Zuverlässigkeit des Stromnetzes könnte erheblich sinken

13.04.2005 von
Die Stromübertragungsnetze in Deutschland sind stark ausgelastet. Die Lage wird sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Zu diesem Ergebnis kommt der VDE in seiner Studie "Elektrische Energieversorgung 2020 - Perspektiven und Handlungsbedarf". Gründe dafür sind die Liberalisierung des Strommarktes und die zunehmende Nutzung der Windenergie. Beides führt zu großen Stromtransporten über weite Entfernungen, für die die Übertragungsnetze ursprünglich nicht konzipiert waren. Wenn Energiemix und Netzstrukturen nicht bald auf die Herausforderungen der Zukunft eingestellt werden, könnte die heute hohe Zuverlässigkeit des Stromnetzes in den nächsten 20 Jahren erheblich sinken.

Die Kapazitätsreserven im Netz werden durch die derzeitige Entwicklung vollständig in Anspruch genommen. Angesichts der langen Planungs- und Bauzeiten für neue Leitungen ist mit einer baldigen Entlastung nicht zu rechnen.

Unsicherheiten für die Stabilität des Stromtransports resultieren zudem aus der gesetzlichen Verpflichtung der Netzbetreiber, den Strom aus erneuerbaren Energien bevorzugt in ihre Netze aufzunehmen. Bereits heute treten insbesondere in Norddeutschland windstrombedingte Netzengpässe auf. Die Experten der Energietechnischen Gesellschaft im VDE (ETG) rechnen damit, dass die stärkere Nutzung von Windenergie bis 2015 deutschlandweit den Bau von rd. 2.000 km neuer Hoch- und Höchstspannungsleitungen erforderlich machen wird.

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