Bundesverband kritisiert Messwesen im EnWG

Der Bundesverband Neuer Energieanbieter e.V. fordert von der Bundesregierung eine vollständige Liberalisierung des Zähl- und Messwesens. Der größte Teilbereich, die Messung von gelieferten Strom in Niederspannung, wird nach dem derzeitigen Gesetzesentwurf dem Netzmonopol zugewiesen und ist damit für Wettbewerber nicht zugänglich.

Jeder Haushalt zahlt derzeit jährlich 36 Euro für seinen Stromzähler, jeder Gewerbekunde muss 1.200 Euro im Jahr zahlen. Damit bekommen die Netzbetreiber insgesamt 1,5 Milliarden Euro allein an Zählerentgelten. Da die derzeitige Regelung aber nur eine Marktöffnung für die Bereiche Einbau, Betrieb und Wartung vorsieht, würde diese Wettbewerbsöffnung nur zu einer Halbierung der Entgelte führen und den Netzbetreiber trotzdem noch eine Zuweisung von bis zu 700 Millionen Euro sichern.

Außerdem kritisiert der Bundesverband die Nennung der Anschlussnehmer (Hauseigentümer) als Bestimmungsberechtigte. Nur die Wechselbereitschaft der Stromkunden als Anschlussnutzer würde den Wettbewerb beleben. Weiterhin hat der Verband durch ein Rechtsgutachten Verstöße gegen die grundgesetzliche Berufs- und die europäische Dienstleitungsfreiheit festgestellt.