Kontroversen vor Energiegipfel

09.10.2006 von
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat 30 Vertreter aus Regierung, Energiewirtschaft, Industrie, Wissenschaft und Verbraucherschutz zum zweiten Energiegipfel ins Kanzleramt geladen, um über die internationale Energiepolitik sowie die Verbesserung der Energieeffizienz zu beraten. Ziel ist eine Vereinbarung, den Energieverbrauch in Deutschland bis 2020 um 20 Prozent zu senken.

Bereits heute stehen für Haushalte, Industrie und Verkehr, ob beim Stromverbrauch oder der Gebäudeheizung Technologien bereit, die für die gleiche Anwendung nur einen Bruchteil der Energie benötigen, die mit konventioneller Technik verbraucht wird. Sie werden bisher aber kaum genutzt. Deshalb sollen Anreize für Investitionen, aber auch strengere Energierichtlinien und mehr Transparenz beim Energieverbrauch z.B. von Gebäuden beschlossen werden. Gebraucht werde „die Kombination von Zuckerbrot, Peitsche und Werbetrommel“, formulierte es Stefan Thomas, Leiter der Forschungsgruppe Energie des Wuppertal-Instituts, gegenüber dem Tagesspiegel.

Nach einem Bericht des Tagesspiegels sperren sich vor allem Industrie- und Immobilenunternehmen gegen strengere Vorgaben für mehr Energieeffizienz. Dabei sei das Einsparvolumen enorm: Das Wuppertal-Institut hat errechnet, dass Energiekosten von 70 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren eingespart werden könnten, wenn die Investitionen in effiziente Technologien etwa durch einen "Effizienzfonds" nach britischem oder dänischem Vorbild gefördert würden. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) ist dafür, Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CDU) aber dagegen.

Im Vorfeld hat sich der Streit um den Atomausstieg noch einmal verschärft, da der Stromkonzern RWE einer Laufzeitverlängerung für den umstrittenen Atommeiler Biblis A beantragt hat. In der CDU mehren sich die Stimmen, die den von Rot-Grün eingeleiteten Atomausstieg rückgängig machen wollen. Fragen des Energiemixes, also der Gewichtung verschiedener Energiequellen, stehen aber erst für den nächsten Energiegipfel im kommenden Frühjahr auf dem Programm.

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

...eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

...eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter