Sonderverträge für Strom-Großkunden?

01.11.2006 von
Die industriellen Stromverbraucher wollen nach einem Bericht des Handelsblatts Einkaufskonsortien bilden, die mit den Energieversorgern langfristige Versorgungsverträge abschließen. Auf diese Weise wollen sie Einkaufspreise erreichen, die unterhalb der Notierungen an der Leipziger Strombörse liegen. Gernot Schaefer, Vorsitzender des BDI-Energieausschusses, vermittelt zwischen Energiewirtschaft und den Großverbrauchern.

Bundeswirtschaftsministerium und Bundeskartellamt seien über die Pläne informiert, erklärte Schaefer gegenüber dem Handelsblatt. „Natürlich werden wir die kartellrechtlichen Grenzen nicht überschreiten.“ Beide Institutionen haben sich bisher noch nicht zu dem Vorhaben geäußert.

Schaefer kündigte an, das Konzept werde noch in diesem Jahr fertig gestellt. „Das Ganze befindet sich auf gutem Wege. Wir werden uns voraussichtlich in der nächsten Woche auf ein Eckpunktepapier verständigt haben“, sagte er weiter.

Unternehmen aus energieintensiven Branchen wie Chemie, Stahl und Zement klagen seit langem über die hohen Strompreise. In Frankreich, Finnland und Spanien existieren bereits solche speziellen Lieferverträge, in denen der zu zahlende Strompreis von den aktuellen Börsennotierungen abgekoppelt ist.