Energiestrategie der EU-Kommission

10.01.2007 von
Endlich ist es soweit: Die EU-Kommission hat die Ergebnisse ihrer Energiemarktstudie und die daraus resultierende politische Agenda veröffentlicht. Sie sieht "schwere Mängel" im Wettbewerb auf den europäischen Energiemärkten und will daher schärfere Maßnahmen gegen integrierte Konzerne und mögliche Kartelle ergreifen. Gleichzeitig will sie durch energiepolitische Maßnahmen den Treibhausgasausstoß bis 2020 um mindestens 20 Prozent senken.

Kommissionspräsident José Manuel Barroso mahnte die Mitgliedsstaaten, eine nachhaltige, sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung sei nur gemeinsam zu verwirklichen. Als Ziele der EU-Energiepolitik wurden mehr Wettbewerb, Klimaschutz und Energieeffizienz sowie einheitliche Kriterien für die Netzstabilität und Versorgungssicherheit definiert. Bis Januar 2009 soll der europäische Binnenmarkt für Energie vollendet sein.

Die besitzrechtliche Trennung ("ownership unbundling") besitzt für die Kommission weiter Priorität. Es wird aber nicht, wie vielfach befürchtet, eine Zerschlagung der Energieriesen um jeden Preis gefordert, sondern eine "klare Trennung" von Stromerzeugung und –transport. Die Lösung, den Netzbetrieb formal von der Energieerzeugung zu trennen, etwa durch die Ausgründung eigener Netzgesellschaften, würde komplizierte dauerhafte Regulierung erfordern, so die Kommission.

Sorge bereitet der Kommission vor allem der Zustand der Netze. Derzeit werde nur unzureichend in die Netzsicherheit investiert, beklagte Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Gerade die großen integrierten Konzerne verzichteten bewusst auf den Ausbau ihrer Netze, um Konkurrenten vom Markt auszuschließen oder ihren Zugang zu beschränken.

Ziel der Kommission: Ein einheitliches europaweites Übertragungsnetz für Strom und Gas, welches den Handel zwischen den Mitgliedsstaaten barrierefrei sicherstellt. Eine europäische Regulierungsbehörde, oder zumindest ein enger Zusammenschluss der nationalen Regulierer soll mit der Kommission zusammenarbeitend dieses Ziel erreichen. Die so genannten "missing links" zwischen den Übertragungsnetzen der Mitgliedsstaaten sollen beseitigt werden, also die grenzüberschreitenden Leitungen ausgebaut.

Der Energiemix soll sich in den folgenden Jahren zu weniger Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und damit von Rohstoffimporten und CO2-Emissionen entwickeln. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch der EU soll bis 2020 auf 20 Prozent steigen. Inwieweit die Mitgliedsstaaten beim Klimaschutz auf Kernenergie setzen wollen, bleibe ihnen überlassen, betonte die Kommission.

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

...eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

...eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter