E.on und RWE steigen ins Gas-Endkundengeschäft ein

31.01.2007 von
Der größte deutsche Energiekonzern E.on plant den Verkauf von Strom und Gas an Privatkunden über einen bundesweit einheitlichen Vertrieb. Wie die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet, hat E.on in Köln eine neue Gesellschaft gegründet, die ihre Strategie am 01.02.07 detailliert vorstellen will. Die E.on-Tochter wird mit eigenem Namen am Markt agieren und soll vor allem online Kunden gewinnen.

Damit geht Eon in direkte Konkurrenz zu seinen eigenen Regionalversorgern sowie zu den Stadtwerken, die ihr Gas zum großen Teil von der Eon-Tochter Ruhrgas beziehen. Dass die Konkurrenz zu den eigenen Versorgern und langjährigen Abnehmern unter den Stadtwerken dem Konzernabsatz schadet, wird in der Branche allerdings nicht erwartet. "E.on macht sich selbst Konkurrenz, bevor andere es tun", sagte ein Branchenkenner der FTD.

Der zweitgrößte Energiekonzern Deutschlands, die RWE, bestätigte am Dienstag ähnliche Pläne. Die Vertriebsgesellschaft Eprimo, deren Kauf durch RWE das Bundeskartellamt noch genehmigen muss, soll nach Angaben der FTD künftig auch Gas verkaufen. Bisher vertreibt sie Strom über das Internet.

Mit dem niederländischen Anbieter Nuon ist bereits ein weiterer europäischer Riese in den deutschen Gasmarkt eingetreten. Der "flächendeckende Wettbewerb im deutschen Gasmarkt", den der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, angekündigt hatte, rückt damit näher. Auch einzelne Stadtwerke beginnen, Gas auch jenseits ihrer angestammten Liefergebiete zu verkaufen.

Als Großhändler von Gas ist die Dominanz von E.on aber noch unangefochten: Hier verfügt der Konzern nach Angaben des Kartellamts über einen Marktanteil von gut 60 Prozent. RWE beziffert seinen Anteil auf knapp zehn Prozent.

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