Bund muss sich Mehrheit am Stromnetz sichern
Falls der Essener Stromkonzern RWE sein Übertragungsnetz zum Verkauf stellt, wer könnte es dann übernehmen? Und welche Vor- und Nachteile hätten die verschiedenen möglichen Besitzer? Diese Fragen beantwortete Prof. Dr. Uwe Leprich von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Saarbrücken im Gespräch mit Netzeitung.de.
Nach Meinung von Leprich sollte die Bundesrepublik Deutschland einen Einstieg prüfen. "Der Bund sollte in jedem Fall die Kontrollmehrheit übernehmen, da das Transportnetz als hochsensible Infrastruktur der Industriegesellschaft mehrheitlich in staatliche Hände gehört." An zweiter Stelle seiner Wunschliste nannte er "Pensionsfonds mit überschaubaren und langfristigen Rendite-Erwartungen" oder den britischen Netzbetreiber National Grid.
Der Energieexperte warnte dagegen davor, andere europäische Energieriesen könnten die RWE-Höchstspannungsnetze übernehmen. Dem Ziel, Erzeugung und Transport zu trennen, käme man damit kein bisschen näher. Ebenso sei ein Einstieg Gazproms nur so lange unproblematisch, wie der russische global player nicht selbst in den Stromvertrieb einsteigt. Bereits seit Monaten werde über einen möglichen Einstieg von Gazprom bei RWE spekuliert. "Insofern ist die Gefahr nicht von der Hand zu weisen, dass sich langfristig nur der Name ändert", so Leprich weiter.
Leprich wies darauf hin, die Unzufriedenheit von RWE mit den Stromnetzerträgen sei Jammern auf hohem Niveau. "Die Netzbetreiber gehen noch lange nicht auf dem Zahnfleisch", versichert der Experte. "Die Margen erscheinen nur dann gering, wenn man die Messlatte so hoch legt, wie das die Stromerzeuger derzeit tun." Zweitens sei möglich, dass RWE im Falle eines Verkaufes nur der EU-Kommission zuvor kommen wolle, die das Ziel, die Stromkonzerne zur Trennung von ihren Netzen zu zwingen, sehr ernsthaft verfolge.
Auch der Bund müsse, falls er sich im Netzgeschäft engagieren werde, müsse auf die Rendite achten. Angemessene Netzentgelte mit einer angemessenen Verzinsung auf das Eigenkapital seien notwendig, damit der Staat die Investitionen refinanzieren kann.
Ertragreich sei der Netzbetrieb für langfristige Investoren, aber nicht für Beteiligungsgesellschaften, die auf kurzfristige Rendite spezialisiert sind. Laut Leprich wisse, wer sich auf das Netzgeschäft einlasse, dass dies langfristige Verpflichtungen und einen langen Atem im Infrastrukturgeschäft bedeute. "Ein schneller Euro ist da für eine Heuschrecke nicht drin."
Nach Meinung von Leprich sollte die Bundesrepublik Deutschland einen Einstieg prüfen. "Der Bund sollte in jedem Fall die Kontrollmehrheit übernehmen, da das Transportnetz als hochsensible Infrastruktur der Industriegesellschaft mehrheitlich in staatliche Hände gehört." An zweiter Stelle seiner Wunschliste nannte er "Pensionsfonds mit überschaubaren und langfristigen Rendite-Erwartungen" oder den britischen Netzbetreiber National Grid.
Der Energieexperte warnte dagegen davor, andere europäische Energieriesen könnten die RWE-Höchstspannungsnetze übernehmen. Dem Ziel, Erzeugung und Transport zu trennen, käme man damit kein bisschen näher. Ebenso sei ein Einstieg Gazproms nur so lange unproblematisch, wie der russische global player nicht selbst in den Stromvertrieb einsteigt. Bereits seit Monaten werde über einen möglichen Einstieg von Gazprom bei RWE spekuliert. "Insofern ist die Gefahr nicht von der Hand zu weisen, dass sich langfristig nur der Name ändert", so Leprich weiter.
Leprich wies darauf hin, die Unzufriedenheit von RWE mit den Stromnetzerträgen sei Jammern auf hohem Niveau. "Die Netzbetreiber gehen noch lange nicht auf dem Zahnfleisch", versichert der Experte. "Die Margen erscheinen nur dann gering, wenn man die Messlatte so hoch legt, wie das die Stromerzeuger derzeit tun." Zweitens sei möglich, dass RWE im Falle eines Verkaufes nur der EU-Kommission zuvor kommen wolle, die das Ziel, die Stromkonzerne zur Trennung von ihren Netzen zu zwingen, sehr ernsthaft verfolge.
Auch der Bund müsse, falls er sich im Netzgeschäft engagieren werde, müsse auf die Rendite achten. Angemessene Netzentgelte mit einer angemessenen Verzinsung auf das Eigenkapital seien notwendig, damit der Staat die Investitionen refinanzieren kann.
Ertragreich sei der Netzbetrieb für langfristige Investoren, aber nicht für Beteiligungsgesellschaften, die auf kurzfristige Rendite spezialisiert sind. Laut Leprich wisse, wer sich auf das Netzgeschäft einlasse, dass dies langfristige Verpflichtungen und einen langen Atem im Infrastrukturgeschäft bedeute. "Ein schneller Euro ist da für eine Heuschrecke nicht drin."