BnetzA sieht Handlungsbedarf bei Netzsicherheit

28.02.2007 von
Die Bundesnetzagentur hat heute ihren Abschlussbericht zum Stromausfall vom 4. November 2006 veröffentlicht. Die zentrale Schlussfolgerung lautet: Kooperation und Kommunikation zwischen den Netzbetreibern sind verbesserungswürdig. Außerdem soll zukünftig bei allen deutschen Übertragungsnetzbetreibern mindestens alle 15 Minuten eine automatische Überprüfung der (n-1)-Sicherheit erfolgen.

(n-1)-Sicherheit bedeutet, der Betrieb muss auch dann sicher erfolgen, wenn ein einzelnes Betriebsmittel, beispielsweise eine Leitung, ausfällt. Die europäischen Netzbetreiber haben sich bereits dazu verpflichtet, (n-1)-Prüfungen durchzuführen, allerdings erfolgen sie – wie im Beispiel von E.on – manuell und können vergessen werden. Die UCTE, der europäische Dachverband der Netzbetreiber, will daher die Vorgaben des Operation Handbook zum (n-1)-Kriterium deutlicher fassen.

Die Bundesnetzagentur fordert darüber hinaus eine zyklische und automatische Überprüfung, welche das Personal so unterstützen kann, dass eine sichere Netzführung ermöglicht wird, erläuterte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, das Ergebnis der Untersuchung. Damit schließt sie sich der Gruppe Europäischer Gas- und Stromnetzregulierer (ERGEG) an, die ihren Bericht bereits vor einigen Wochen veröffentlicht hatte.

Außerdem, so der Bericht, müssen die Kooperation und Kommunikation, insbesondere auch der Datenaustausch der Übertragungsnetzbetreiber, verbessert werden. Informationen über zu erwartende Engpässe müssten "frühzeitig" bereit gestellt, die Schutzeinstellungen von Kuppelleitungen mit angrenzenden Übertragungsnetzbetreibern besser abgeglichen und Echtzeitdaten ausgetauscht werden, forderte Kurth. Das hatte bereits die UCTE in ihrem Bericht angemahnt – stromtip.de berichtete.

Der Stromausfall am Abend des 4. November 2006 wurde durch die E.ON Netz GmbH verursacht. Sie hatte eine Höchstspannungsleitung über der Ems abgeschaltet, um einem Kreuzfahrtschiff die sichere Überführung zu ermöglichen. In der Folge fiel eine Verbindungsleitung zwischen den Netzen von E.ON Netz GmbH und RWE Transportnetz Strom GmbH aus, weil diese überlastet war. Das führte zu einem Ausfall weiterer Leitungen, bis rund 15 Millionen Menschen ohne Strom blieben.

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