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Kernkraft ist kein Ausweg aus der Klimafalle
Der Energieforscher Eberhard Jochem hat in einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" angemahnt, es müsse mehr für die Energie-Effizienz getan werden. Statt die "reichlich bizarre Debatte über die Kernenergie" fortzuführen, gehe es darum, "Energie-Dienstleistungen so effizient wie möglich bereitzustellen".
Jochem kritisierte, energietechnisch betrachtet lebten wir noch "in der Eisenzeit". Vor allem die Einsparpotentiale im Verkehr und im Gebäudebereich müssten konsequent genutzt werden, da "veraltete Technik und Schlendrian" am Stärksten zur Klimaerwärmung beitrügen.
Er wies die Einschätzung zurück, der vermehrte Einsatz von Kernenergie könne den Klimawandel aufhalten. Erstens produzieren Kernkraftwerke nur Strom, welcher lediglich ein Fünftel des weltweiten Energiebedarfes deckt. Selbst wenn weltweit fast aller Strom nuklear erzeugt würde, wäre "das Klimaproblem überhaupt nicht gelöst", so Jochem.
Zweitens berge diese Technologie global betrachtet große Gefahren, von der Herstellung atomarer Bomben bis zu verheerenden Unfällen. Drittens seien auch die Vorräte an Uran endlich. Daher könnte sie nur "einen Beitrag leisten – dort, wo es ökonomisch sinnvoll ist und politisch akzeptabel". Spätestens am Ende des Jahrhunderts werde Energie also im Wesentlichen aus Sonne, Wind und Biomasse erzeugt werden müssen.
Jochem regte an, eine Volksabstimmung zum Atomausstieg abzuhalten. Die Bürger sollten entscheiden, ob sie "mit einem unbekannten Risiko, der Proliferation, leben" wollen oder lieber sofort "in sichere und nachhaltigere Energiesysteme investieren", empfahl der Energieforscher. In der Schweiz sei für jeden Kraftwerksneubau ein Referendum vorgesehen.
Jochem kritisierte, energietechnisch betrachtet lebten wir noch "in der Eisenzeit". Vor allem die Einsparpotentiale im Verkehr und im Gebäudebereich müssten konsequent genutzt werden, da "veraltete Technik und Schlendrian" am Stärksten zur Klimaerwärmung beitrügen.
Er wies die Einschätzung zurück, der vermehrte Einsatz von Kernenergie könne den Klimawandel aufhalten. Erstens produzieren Kernkraftwerke nur Strom, welcher lediglich ein Fünftel des weltweiten Energiebedarfes deckt. Selbst wenn weltweit fast aller Strom nuklear erzeugt würde, wäre "das Klimaproblem überhaupt nicht gelöst", so Jochem.
Zweitens berge diese Technologie global betrachtet große Gefahren, von der Herstellung atomarer Bomben bis zu verheerenden Unfällen. Drittens seien auch die Vorräte an Uran endlich. Daher könnte sie nur "einen Beitrag leisten – dort, wo es ökonomisch sinnvoll ist und politisch akzeptabel". Spätestens am Ende des Jahrhunderts werde Energie also im Wesentlichen aus Sonne, Wind und Biomasse erzeugt werden müssen.
Jochem regte an, eine Volksabstimmung zum Atomausstieg abzuhalten. Die Bürger sollten entscheiden, ob sie "mit einem unbekannten Risiko, der Proliferation, leben" wollen oder lieber sofort "in sichere und nachhaltigere Energiesysteme investieren", empfahl der Energieforscher. In der Schweiz sei für jeden Kraftwerksneubau ein Referendum vorgesehen.