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Stromkonzerne treten Flucht nach vorn an
Mehrere Konzerne in Brüssel haben nach Informationen der Süddeutschen Zeitung (SZ) angeboten, die Leitungen für Strom und Gas mit Unternehmen aus Nachbarländern zu bündeln. Eine unabhängige Gesellschaft soll die Netze Deutschlands, Frankreichs und der Benelux-Staaten verwalten. "Wir behalten das Eigentum an den Leitungen, schaffen aber selbst Wettbewerb", wirbt ein Energiemanager.
Die Konzerne wollen damit der EU-Kommission zuvorkommen, die zuletzt mit Sanktionen wegen Kartellverdachts drohte. EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes ließ bei RWE, E.on und anderen mehrfach Razzien durchführen. Ein Sprecher von Kommissarin Kroes erklärte bereits, Brüssel beharre auf der Zerschlagung der Konzerne, so die SZ weiter. Kroes gehe davon aus, dass sich anders die Preise nicht auf ein wettbewerbliches Niveau senken lassen.
Ein solcher Netzpool hätte zudem den Vorteil, die nationalen Märkte zu einem regionalen Energiemarkt der fünf Staaten zu vereinigen. So könnten die Pläne von Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU), dem Bundeskartellamt die Ahndung überhöhter Preise für Großhandels-Strom zu erleichtern, abgewendet werden. Im Branchenverband Eurelectric hatten die großen Versorger bereits überlegt, wie sich die EU in Regionalmärkte aufteilen lässt.
Drittens würden die Unternehmen mit einer solchen Lösung ihre Kreditwürdigkeit sichern. Die Netze bedeuten ein Milliardenvermögen, wegen dem Ratingagenturen den Energiekonzernen regelmäßig eine hohe Kreditwürdigkeit bescheinigen.
Die Energiebranche setzt jetzt darauf, mit ihrem Angebot bei anderen Politikern Gehör zu finden. So hat Energiekommissar Andris Piebalgs mehrmals angedeutet, dass er für andere Lösungen offen ist. Energiemanager haben Piebalgs den Vorschlag vor einigen Wochen unterbreitet. Auch die Regierungen von Deutschland und Frankreich stehen einer Zerschlagung skeptisch gegenüber und könnten offen für ein alternatives Modell sein.
Der grüne Europaabgeordnete Claude Turmes kritisierte den Vorschlag: "Damit droht Wettbewerb verhindert zu werden", sagte er. Es seien scharfe politische Gesetze nötig, um den ungerechtfertigten Milliardentransfer von Verbrauchern an Energiefirmen zu stoppen. Vorbild ist hier Großbritannien, welches eine eigene Netzgesellschaft gegründet hat, um sicherzustellen, dass neue Wettbewerber die Leitungen zu vertretbaren Gebühren benutzen können.
Die Konzerne wollen damit der EU-Kommission zuvorkommen, die zuletzt mit Sanktionen wegen Kartellverdachts drohte. EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes ließ bei RWE, E.on und anderen mehrfach Razzien durchführen. Ein Sprecher von Kommissarin Kroes erklärte bereits, Brüssel beharre auf der Zerschlagung der Konzerne, so die SZ weiter. Kroes gehe davon aus, dass sich anders die Preise nicht auf ein wettbewerbliches Niveau senken lassen.
Ein solcher Netzpool hätte zudem den Vorteil, die nationalen Märkte zu einem regionalen Energiemarkt der fünf Staaten zu vereinigen. So könnten die Pläne von Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU), dem Bundeskartellamt die Ahndung überhöhter Preise für Großhandels-Strom zu erleichtern, abgewendet werden. Im Branchenverband Eurelectric hatten die großen Versorger bereits überlegt, wie sich die EU in Regionalmärkte aufteilen lässt.
Drittens würden die Unternehmen mit einer solchen Lösung ihre Kreditwürdigkeit sichern. Die Netze bedeuten ein Milliardenvermögen, wegen dem Ratingagenturen den Energiekonzernen regelmäßig eine hohe Kreditwürdigkeit bescheinigen.
Die Energiebranche setzt jetzt darauf, mit ihrem Angebot bei anderen Politikern Gehör zu finden. So hat Energiekommissar Andris Piebalgs mehrmals angedeutet, dass er für andere Lösungen offen ist. Energiemanager haben Piebalgs den Vorschlag vor einigen Wochen unterbreitet. Auch die Regierungen von Deutschland und Frankreich stehen einer Zerschlagung skeptisch gegenüber und könnten offen für ein alternatives Modell sein.
Der grüne Europaabgeordnete Claude Turmes kritisierte den Vorschlag: "Damit droht Wettbewerb verhindert zu werden", sagte er. Es seien scharfe politische Gesetze nötig, um den ungerechtfertigten Milliardentransfer von Verbrauchern an Energiefirmen zu stoppen. Vorbild ist hier Großbritannien, welches eine eigene Netzgesellschaft gegründet hat, um sicherzustellen, dass neue Wettbewerber die Leitungen zu vertretbaren Gebühren benutzen können.