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Erneuerbare-Energien-Branche will stark wachsen

20.03.2007 von
Der Umsatz und die Exportquote der Erneuerbare-Energien-Branche sollen zweistellig wachsen. Wie der Bonner Europressedienst berichtet, prognostiziert die Branche für 2007 32 Milliarden Euro Umsatz mit Technik zur Nutzung der erneuerbaren Energien - 17 Prozent mehr als 2006. Darin enthalten seien Inlandsinvestitionen in Höhe von 11,7 Milliarden Euro, Betriebsumsätze von 12,0 Milliarden Euro sowie 8,2 Milliarden Euro Auslandsumsatz.

Zum Abschluss der Jahreskonferenz der erneuerbaren Energien "ee07" in Berlin machten die Marktteilnehmer deutlich, dass künftige Wachstumsquoten nur auf Basis einer stabilen Förderlage erreicht werden können. Gefordert wird unter anderem eine zügige Überprüfung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), um eine drohende Marktverunsicherung zu verhindern.

"Fast jede zweite Windanlage kommt inzwischen aus Deutschland", so Dr. Peter Ahmels, Präsident des Bundesverbandes Windenergie und Vizepräsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energien. Allein bei der Windenergie werden laut Ahmels inzwischen 80 Prozent der Umsätze im Ausland getätigt.

Insgesamt soll die Branche bis 2010 zweistellig auf rund 45,3 Milliarden Euro Gesamtumsatz wachsen, wobei Inlandsinvestitionen um 14,5 Prozent auf 13,5 Milliarden Euro, Betriebsumsätze um 34 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro sowie die Auslandsumsätze um 85 Prozent auf 15,7 Milliarden Euro zunehmen sollen. Damit verbunden werden schätzungsweise 45.000 neue Arbeitsplätze entstehen.

Prof. Dr. Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), wies darauf hin, angesichts steigender Preise für Öl und Gas werden die erneuerbaren Energien schneller wettbewerbsfähig. Zwar könne sich der Strompreis durch das EEG um bis zu fünf Prozent erhöhen. Gleichzeitig würden sich durch den Zubau der Erneuerbaren der Börsenpreis sowie der CO2-Zertifikatepreis verringern. Insgesamt sei eine Entlastung von 12 Milliarden Euro zu erwarten, die Privathaushalten und energieintensiven Industrien zugute komme.

Wie sensibel der Markt für erneuerbare Energien auf Veränderungen der Förderbedingungen reagiert, machte Andreas Düser, Vertriebsleiter NRW der Enercon GmbH am Beispiel des Biodiesels deutlich. "Die erste Generation der Biokraftstoffe ist heute wettbewerbsfähig. Aber durch die 2006 eingeführte Besteuerung hat sich das Absatzpotential stark verschlechtert". Das neue Energiesteuergesetz sieht vor, die Besteuerung von Biodiesel und Pflanzenöl (als Treibstoff) schrittweise bis 2012 auf den vollen Mineralölsteuersatz aufzustocken.

Alle Teilnehmer der Konferenz sprachen sich für eine zügige Überprüfung des EEG aus, die noch in diesem Jahr ansteht. Es dürfe zu keiner Verunsicherung im Markt kommen, wenn die Überprüfung des EEG an das geplante Umweltgesetzbuch gekoppelt wird.