RWE plant Riesen-Kraftwerk in Niederaußem

14.06.2007 von
Der Energiekonzern RWE will am Standort Niederaußem bei Köln zwei neue Kraftwerksblöcke bauen. Bereits seit 1963 verfeuert RWE dort Braunkohle zur Stromerzeugung. Der Regionalrat in Köln müsste dazu ein Verfahren zur Änderung der Regionalplanung einleiten, denn für die neuen Blöcke werden 40 Hektar Fläche neben dem schon bestehenden Kraftwerk benötigt.

Wie die Rheinische Post berichtet, wollen CDU und Grüne, die im Regionalrat eine Mehrheit haben, dem Plan nur unter Auflagen zustimmen. Die CDU besteht nach Angaben ihres Bezirksvorsitzenden, des NRW-Europaministers Michael Breuer, auf einem verbindlichen Zeitplan für die Abschaltung alter Kraftwerksblöcke. Der Neubau dürfe keine zusätzlichen Flächen verschlingen. Vielmehr erwartet man eine dezentrale Kraftwerkserneuerung, um die Belastungen gleichmäßig auf die Region zu verteilen. Außerdem soll RWE 50 Millionen Euro zusätzlich dafür ausgeben, um mit Hilfe spezieller Technik die Verschattung durch die Dampfschwaden zu verhindern.

RWE habe sich in der Vergangenheit dreist über Zusagen hinweggesetzt, begründet der Grünen-Landtagsabgeordnete und Regionalrat, Horst Becker, die Forderungen. So will RWE sein Versprechen, das Kraftwerk in Frimmersdorf bis zum Jahr 2007 still zu legen, nicht halten: Eines der klimaschädlichsten Kraftwerke in Europa soll nun zwei Jahre länger laufen.

Niederaußem ist Deutschlands schmutzigstes Kraftwerk, gemessen an den CO2-Emissionen: 1,2 kg Kohlendioxid werden durchschnittlich pro erzeugter kWh Strom frei. Es nimmt damit europaweit den dritten Platz ein – nur zwei griechische Meiler stoßen noch noch mehr CO2/kWh aus. Frimmersdorf ist nicht viel besser: Es liegt mit 1,19 kg CO2/kWh auf dem dritten Platz unter den deutschen Kraftwerken.

RWE will deshalb auch in die Leistungs- und Effizienzsteigerung von zwei der insgesamt neun Blöcke in Niederaußem investieren. Für 120 Millionen Euro wird unter anderem der Wirkungsgrad um rund zwei Prozentpunkte steigen, so RWE. Damit würden die CO2-Emissionen bei gleicher Stromproduktion um 600.000 Tonnen jährlich reduziert.

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