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Mehr Ökostrom macht Privatstrom teurer

02.08.2007 von
Der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien (EE) am gesamten Stromverbrauch in Deutschland wächst weiter an. Das bedeutet auch, die Verbraucher müssen mehr für ihren Strom zahlen, denn die Vergütung für Ökostrom aus neuen Anlagen wird über die EEG-Umlage auf den gesamten verkauften Strom umgelegt. 2006 betrug der Wert der Umlage insgesamt 3,2 Mrd. Euro.

Dieses Jahr soll es eine Milliarde Euro mehr werden, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf unveröffentlichte Berechnungen des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW). Dieser geht von 4,2 Mrd. Euro Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im laufenden Jahr aus. Bislang hatte der VDEW für 2007 einen Wert von 3,4 Mrd. Euro an EEG-Mehrbelastungen prognostiziert. Hauptgrund für die deutliche Erhöhung der Prognose sind laut VDEW die Zuwächse bei der Windenergie.

Zur Zeit beträgt der Anteil der EE an der Stromproduktion 13 Prozent, also ein Prozent mehr als im Vorjahr. Die EEG-Umlage liegt nach Angaben des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) derzeit bei 0,7 Cent/kWh, 2005 hatte sie noch bei 0,45 Cent gelegen. Der sprunghafte Anstieg liegt aber nicht an einem Mehr an Ökostrom, sondern an einer Gesetzesänderung: Das EEG sieht seit 1. Januar 2006 eine "Besondere Ausgleichsregelung" für energieintensive Unternehmen vor, weswegen jetzt Privathaushalte und nicht-energieintensive Betriebe die Hauptlast der Umlage tragen. Für sie kletterte der Wert pro kWh im Jahr 2006 auf 0,72 Cent, während durch die Regelung privilegierte Unternehmen nur 0,05 Cent/kWh zahlen müssen.

Aus diesen Werten ergeben sich für 2007 laut VDEW Mehrkosten von 2,85 Euro im Monat, berechnet für einen dreiköpfigen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3 500 kWh. 2006 waren es noch 2,22 Euro. Das Bundesumweltministerium (BMU) hat in seinem Erfahrungsbericht zum EEG errechnet, die Belastung durch die EEG-Umlage pro Person und Jahr habe 2006 rund 12 Euro betragen und werde bis 2020 auf rund 16,80 Euro ansteigen. Nach Plänen des BMU sollen EE dann 27 Prozent des Strombedarfs in Deutschland liefern. Der Höhepunkt der Belastungen liegt nach den Berechnungen ungefähr im Jahr 2016, bei geschätzten Kosten pro Person von 21 Euro jährlich. Dabei ging man vom heutigen statistischen Durchschnittsverbrauch von rund 1.700 kWh Strom pro Person und Jahr aus.

Diese Berechnungen stehen jedoch unter Vorbehalt, weil erst noch beschlossen werden muss, wie viel Geld zukünftige Anlagenbetreiber für ihren Ökostrom bekommen werden. Auch über die Degressionsrate, also den Wert, um den die Vergütung jährlich sinkt, muss noch entschieden werden.

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