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Brandenburgs zweischneidige Energie-Strategie

21.09.2007 von
Der aktuelle Umweltdatenbericht 2007 des Brandenburger Umweltamtes bringt es an den Tag: Brandenburg hat den zweithöchsten CO2-Ausstoß Deutschlands – nach Nordrhein-Westfalen. Schuld sind die beiden Braunkohlekraftwerke Schwarze Pumpe und Jänschwalde, die allein Dreiviertel der brandenburgischen Emissionen erzeugen.

Deshalb auf Braunkohle verzichten will Brandenburg aber nicht. Auch peilt das Land keine wesentliche Reduktion der Emissionen bis 2020 an. Vielmehr glaubt der Staatssekretär im Umweltministerium Dietmar Schulze, bis 2020 sei "eine Zunahme der Treibhausgasemissionen gegenüber dem derzeitigen Niveau nicht auszuschließen". Das berichten die Potsdamer Neuesten Nachrichten. Die CO2-arme Stromerzeugung soll dafür sorgen, dass die Steigerungen "deutlich geringer ausfallen als der Anstieg des Energieverbrauchs", so Schulze weiter.

Dazu will die Landesregierung gemeinsam mit Vattenfall, dem Betreiber der Kraftwerke, die "CO2-arme Stromerzeugung" aus Braunkohle weiter entwickeln. Darunter versteht man Techniken, mit denen das CO2, das bei der Stromproduktion entsteht, aufgefangen und gespeichert werden kann. Sichere Speichermöglichkeiten vorausgesetzt, gelangt somit viel weniger CO2 in die Atmosphäre.

Vattenfall will diese Technik ausbauen. Derzeit gibt es ein Pilotkraftwerk in Jänschwalde, ein zweites am Standort Schwarze Pumpe soll 2008 den Betrieb aufnehmen. Bis die Technik marktreif ist, wird aber noch einige Zeit vergehen. Der Vorstandsvorsitzende von Vattenfall, Lars G. Josefsson, rechnet damit, dass erst zwischen 2020 und 2030 die bestehenden konventionellen Jänschwalder Kraftwerksblöcke durch Blöcke der neuen Generation ersetzt werden.

So lange wird die Braunkohle in den derzeit offenen Tagebauen aber gar nicht mehr reichen. Bis 2050 will Vattenfall deshalb in zwei Schritten drei neue Tagebaue in Brandenburg beantragen. Als erster Schritt ist ein Antrag auf Eröffnung eines Braunkohlenplanverfahrens für den Tagebau Jänschwalde-Nord geplant, der für rund 20 Jahre Kohle liefern soll. Dafür müssten rund 900 Menschen umgesiedelt werden, die derzeit noch in den Gemeinden Atterwasch, Grabko und Kerkwitz leben. Der Unterstützung der brandenburgischen Regierung kann der Konzern sich dabei sicher sein, der der Anwohner hingegen weniger. Einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" zufolge haben sie bereits angekündigt, sich zu wehren.

Dabei kommt das Umweltamt in seinem Umweltdatenbericht zu dem Schluss, Brandenburg solle verstärkt auf Solar- und Windenergie sowie Biomasse setzen. Das sieht zwar auch die Energie-Strategie 2020 des Bundeslandes vor, allerdings auf im deutschen Durchschnitt niedrigem Niveau: Der Anteil erneuerbarer Energien soll von derzeit 6,2 Prozent bis 2020 auf 20 Prozent steigen.

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