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Streit um Atomkraftnutzung hat neue Nahrung
Der Streit darum, ob Atomkraftwerke für die Bekämpfung des Klimawandels nötig sind, hat neuen Auftrieb bekommen. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos sagte auf einer Tagung der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), die Kernenergie werde als "Brückentechnologie" gebraucht. Er wendet sich damit gegen den Atomkonsens.
"Kernenergie und eine nachhaltige Entwicklung sind nicht miteinander vereinbar!" Zu dieser Schlussfolgerung kamen dagegen die Teilnehmer der Umweltministerkonferenz in Wien. Auch zuvor hatte der deutsche Umweltminister Sigmar Gabriel wiederholt angemahnt, der Atomkonsens und der damit verbundene Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie müssten beibehalten werden.
Damit ist der Streit um die Atomkraft nicht nur innerhalb der großen Koalition, sondern auch zwischen Wirtschaftsvertretern und Umweltschützern wieder aufgeflammt. Zuletzt hatte die McKinsey-Studie zu betriebswirtschaftlichen Effekten des Energiesparens den Nutzen der Atomkraft für den Klimaschutz betont. Die Verfasser und der Auftrag gebende Bund der deutschen Industrie (BDI) argumentieren darin, ein Ausstieg aus dem Atomausstieg könnte die CO2-Bilanz der deutschen Wirtschaft um 10 Prozent verbessern.
Der scheidende EnBW-Vorstandsvorsitzende Utz Claassen führte die Diskussion weiter. Er drohte in der N24-Sendung "Studio Friedman" Strompreiserhöhungen "im zweistelligen Prozentbereich" an, sollte der Atomausstieg beibehalten werden. Außerdem könne Deutschland dann "eindeutig die Klimaschutzziele nicht erreichen".
Die neuen Energieanbieter, die im Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) organisiert sind, sehen das anders. Die deutschen Klimaschutzziele können zu deutlich geringeren Kosten erreicht werden, als vom BDI behauptet, ließ der BEE verlauten. Die Studie vernachlässige den Beitrag der Erneuerbaren Energien im Wärmebereich völlig und rechne "mit unrealistisch niedrigen Ölpreisen". Der BEE geht davon aus, der Einsatz Erneuerbarer Energien könne insgesamt bis 2020 über 130 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zusätzlich einsparen. Atomkraft ist so nicht mehr nötig.
Rückenwind gegen den Atomausstieg bekam Claassen von Eberhard Umbach, dem Präsidenten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Umbach warnte in einem Interview mit dem Berliner "Tagesspiegel" davor, die Kernkraftwerke (AKW) "vorzeitig" auszuschalten. Zu "glauben, wir könnten die Stromlücke, die beim Ausstieg entsteht, allein mit erneuerbaren Energien stopfen, ist nicht haltbar", so Umbach.
Die Argumentation, die dahinter steht: Zur Zeit sind wir noch auf den billigen Grundlaststrom aus Atomkraftwerken angewiesen. Erneuerbare Energien können ihn aufgrund ihrer wetterabhängigen Schwankungen nicht ersetzen. Der Atomausstieg würde deshalb zur Verknappung des Stroms, und zu Mehrkosten bei seiner Produktion führen.
Dagegen spricht die jährlich wachsende Menge elektrischer Energie, welche Deutschland ins europäische Ausland exportiert. Zahlen des Verbands der Netzbetreiber (VDN) zeigen, 2006 produzierte Deutschland statistisch gesehen 20 Milliarden Kilowattstunden Strom zu viel. 2006 betrugen die Stromimporte insgesamt 46,1 Mrd. kWh und die Exporte 66 Mrd. kWh. Vor zwei Jahren hatte der Saldo noch bei 8,2 Mrd. kWh gelegen.
Statt mit steigender Produktion aus Erneuerbaren Energien die AKW abzuschalten, würden die Stromkonzerne den Strom einfach exportieren, lautet daher die Kritik von Umweltschützern. Dementsprechend müsse man sie dazu zwingen, die Meiler abzuschalten, wenn mit der Energiewende Ernst gemacht werden solle. Vor allem Greenpeace wies wiederholt darauf hin, im Sommer sei die Stromversorgung trotz sechs zeitgleich abgeschalteter AKW nicht zusammen gebrochen.
"Kernenergie und eine nachhaltige Entwicklung sind nicht miteinander vereinbar!" Zu dieser Schlussfolgerung kamen dagegen die Teilnehmer der Umweltministerkonferenz in Wien. Auch zuvor hatte der deutsche Umweltminister Sigmar Gabriel wiederholt angemahnt, der Atomkonsens und der damit verbundene Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie müssten beibehalten werden.
Damit ist der Streit um die Atomkraft nicht nur innerhalb der großen Koalition, sondern auch zwischen Wirtschaftsvertretern und Umweltschützern wieder aufgeflammt. Zuletzt hatte die McKinsey-Studie zu betriebswirtschaftlichen Effekten des Energiesparens den Nutzen der Atomkraft für den Klimaschutz betont. Die Verfasser und der Auftrag gebende Bund der deutschen Industrie (BDI) argumentieren darin, ein Ausstieg aus dem Atomausstieg könnte die CO2-Bilanz der deutschen Wirtschaft um 10 Prozent verbessern.
Der scheidende EnBW-Vorstandsvorsitzende Utz Claassen führte die Diskussion weiter. Er drohte in der N24-Sendung "Studio Friedman" Strompreiserhöhungen "im zweistelligen Prozentbereich" an, sollte der Atomausstieg beibehalten werden. Außerdem könne Deutschland dann "eindeutig die Klimaschutzziele nicht erreichen".
Die neuen Energieanbieter, die im Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) organisiert sind, sehen das anders. Die deutschen Klimaschutzziele können zu deutlich geringeren Kosten erreicht werden, als vom BDI behauptet, ließ der BEE verlauten. Die Studie vernachlässige den Beitrag der Erneuerbaren Energien im Wärmebereich völlig und rechne "mit unrealistisch niedrigen Ölpreisen". Der BEE geht davon aus, der Einsatz Erneuerbarer Energien könne insgesamt bis 2020 über 130 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zusätzlich einsparen. Atomkraft ist so nicht mehr nötig.
Rückenwind gegen den Atomausstieg bekam Claassen von Eberhard Umbach, dem Präsidenten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Umbach warnte in einem Interview mit dem Berliner "Tagesspiegel" davor, die Kernkraftwerke (AKW) "vorzeitig" auszuschalten. Zu "glauben, wir könnten die Stromlücke, die beim Ausstieg entsteht, allein mit erneuerbaren Energien stopfen, ist nicht haltbar", so Umbach.
Die Argumentation, die dahinter steht: Zur Zeit sind wir noch auf den billigen Grundlaststrom aus Atomkraftwerken angewiesen. Erneuerbare Energien können ihn aufgrund ihrer wetterabhängigen Schwankungen nicht ersetzen. Der Atomausstieg würde deshalb zur Verknappung des Stroms, und zu Mehrkosten bei seiner Produktion führen.
Dagegen spricht die jährlich wachsende Menge elektrischer Energie, welche Deutschland ins europäische Ausland exportiert. Zahlen des Verbands der Netzbetreiber (VDN) zeigen, 2006 produzierte Deutschland statistisch gesehen 20 Milliarden Kilowattstunden Strom zu viel. 2006 betrugen die Stromimporte insgesamt 46,1 Mrd. kWh und die Exporte 66 Mrd. kWh. Vor zwei Jahren hatte der Saldo noch bei 8,2 Mrd. kWh gelegen.
Statt mit steigender Produktion aus Erneuerbaren Energien die AKW abzuschalten, würden die Stromkonzerne den Strom einfach exportieren, lautet daher die Kritik von Umweltschützern. Dementsprechend müsse man sie dazu zwingen, die Meiler abzuschalten, wenn mit der Energiewende Ernst gemacht werden solle. Vor allem Greenpeace wies wiederholt darauf hin, im Sommer sei die Stromversorgung trotz sechs zeitgleich abgeschalteter AKW nicht zusammen gebrochen.