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Sind die Strompreiserhöhungen begründet?
Nachdem die beiden größten deutschen Energieversorger e.on und RWE Strompreiserhöhungen zum 1. Januar von bis zu 10 Prozent angekündigt haben, hagelt es Kritik. Die Begründungen für die Preiserhöhungen seien "Unsinn", schimpfte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel in der Frankfurter Rundschau. Verbraucherschützer raten zum Anbieterwechsel.
e.on und RWE begründen den Preisanstieg mit höheren Beschaffungskosten für Rohstoffe und Gas. Gabriel führt die angekündigten Preissteigerungen dagegen auf mangelnden Wettbewerb auf dem Strommarkt zurück. Die Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, Christa Thoben und Dietrich Austermann (beide CDU) kündigten laut Rheinischer Post kartellrechtliche Überprüfungen der Preiserhöhungen an. Holger Krawinkel, Energieexperte beim Bundesverband der Verbraucherzentralen, forderte die Stromkunden zum Anbieterwechsel auf, "damit in den Konzernzentralen klar wird: Diese Preise sind am Markt nicht durchsetzbar".
Tatsächlich machen Steuern und Abgaben (40 Prozent) und Netznutzungsentgelte (30 bis 40 Prozent) den Hauptanteil des Bruttostrompreises aus. Während Steuern und Abgaben seit Jahresbeginn konstant blieben, sind die Netzentgelte aufgrund der Kürzungen durch die Bundesnetzagentur eher im Sinken begriffen. Beide rechtfertigen also keine Stromerhöhung. Die dritt- und viertgrößten Versorger Vattenfall und EnBW werden ihre Preise zum Jahreswechsel nicht erhöhen.
Die Beschaffung der Rohstoffe liegen weitgehend in der Hand der Stromkonzerne selbst. Sie kaufen kaum Strom an der Strombörse EEX zu, an der tatsächlich steigende Strompreise zu beobachten sind. RWE fördert die Kohle, die in seinen Kraftwerken zur Stromerzeugung verbrannt wird, zu einem überwiegenden Teil selbst. Und die Preise für Uran sind zwar gestiegen, doch werden nur relativ geringe Mengen des Rohstoffs pro kWh verbraucht. Preiserhöhungen in der angekündigten Höhe sind also auch mit den Beschaffungskosten nicht zu rechtfertigen, bestätigte Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) gegenüber dem Magazin "Der Spiegel".
Laut RWE und e.on treibt auch die staatliche Förderung der erneuerbaren Energien den Strompreis in die Höhe. Doch die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) macht nur einen Bruchteil des Strompreises aus: 0,7 Cent pro Kilowattstunde zahlen Haushaltskunden für die Ökostrom-Förderung nach Berechnungen des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE). Im kommenden Jahr wird sich diese Umlage um etwa 0,1 Cent pro Kilowattstunde erhöhen – das ist nur ein Fünfzehntel des Preissprungs, den e.on zum Jahreswechsel angekündigt hat. "Erneuerbare Energien rechtfertigen keine weitere Preiserhöhung", betonte der Geschäftsführer des BEE, Milan Nitzschke.
Im Gegenteil – nach Berechnungen des Bundesumweltministeriums hat das EEG eine preisdämpfende Wirkung. Die Stromversorgung in Deutschland kostete demnach dieses Jahr 5 Milliarden Euro weniger, vor allem wegen sehr guter Ausbeute aus Windenergieanlagen. Die Versorger haben diese Einsparungen bisher aber nicht an die Verbraucher weitergegeben, kritisiert der BEE. Statt dessen können reine Anbieter von Ökostrom zunehmend wettbewerbsfähige Preise anbieten.
Allerdings planen auch Lichtblick und die Elektrizitätswerke Schönau Preiserhöhungen frühestens zum 1. Januar 2008. Während laut Lichtblick-Sprecher Gero Lücking noch nicht feststeht, ob, wann und um wie viel der Strompreis seines Unternehmens erhöht werde, sind die EWS Schönau schon sicher, dass zum Jahreswechsel der Strompreis steigt. Um welchen Wert, werde erst Ende November feststehen, so eine Sprecherin gegenüber stromtip.de. Die Naturstrom AG dagegen gibt eine Preisgarantie bis Ende 2008, "Greenpeace energy"-Kunden kamen Anfang diesen Monats sogar in den Genuss einer Preissenkung. Für sie gilt eine Preisgarantie bis 30. Juni 2008.
e.on und RWE begründen den Preisanstieg mit höheren Beschaffungskosten für Rohstoffe und Gas. Gabriel führt die angekündigten Preissteigerungen dagegen auf mangelnden Wettbewerb auf dem Strommarkt zurück. Die Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, Christa Thoben und Dietrich Austermann (beide CDU) kündigten laut Rheinischer Post kartellrechtliche Überprüfungen der Preiserhöhungen an. Holger Krawinkel, Energieexperte beim Bundesverband der Verbraucherzentralen, forderte die Stromkunden zum Anbieterwechsel auf, "damit in den Konzernzentralen klar wird: Diese Preise sind am Markt nicht durchsetzbar".
Tatsächlich machen Steuern und Abgaben (40 Prozent) und Netznutzungsentgelte (30 bis 40 Prozent) den Hauptanteil des Bruttostrompreises aus. Während Steuern und Abgaben seit Jahresbeginn konstant blieben, sind die Netzentgelte aufgrund der Kürzungen durch die Bundesnetzagentur eher im Sinken begriffen. Beide rechtfertigen also keine Stromerhöhung. Die dritt- und viertgrößten Versorger Vattenfall und EnBW werden ihre Preise zum Jahreswechsel nicht erhöhen.
Die Beschaffung der Rohstoffe liegen weitgehend in der Hand der Stromkonzerne selbst. Sie kaufen kaum Strom an der Strombörse EEX zu, an der tatsächlich steigende Strompreise zu beobachten sind. RWE fördert die Kohle, die in seinen Kraftwerken zur Stromerzeugung verbrannt wird, zu einem überwiegenden Teil selbst. Und die Preise für Uran sind zwar gestiegen, doch werden nur relativ geringe Mengen des Rohstoffs pro kWh verbraucht. Preiserhöhungen in der angekündigten Höhe sind also auch mit den Beschaffungskosten nicht zu rechtfertigen, bestätigte Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) gegenüber dem Magazin "Der Spiegel".
Laut RWE und e.on treibt auch die staatliche Förderung der erneuerbaren Energien den Strompreis in die Höhe. Doch die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) macht nur einen Bruchteil des Strompreises aus: 0,7 Cent pro Kilowattstunde zahlen Haushaltskunden für die Ökostrom-Förderung nach Berechnungen des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE). Im kommenden Jahr wird sich diese Umlage um etwa 0,1 Cent pro Kilowattstunde erhöhen – das ist nur ein Fünfzehntel des Preissprungs, den e.on zum Jahreswechsel angekündigt hat. "Erneuerbare Energien rechtfertigen keine weitere Preiserhöhung", betonte der Geschäftsführer des BEE, Milan Nitzschke.
Im Gegenteil – nach Berechnungen des Bundesumweltministeriums hat das EEG eine preisdämpfende Wirkung. Die Stromversorgung in Deutschland kostete demnach dieses Jahr 5 Milliarden Euro weniger, vor allem wegen sehr guter Ausbeute aus Windenergieanlagen. Die Versorger haben diese Einsparungen bisher aber nicht an die Verbraucher weitergegeben, kritisiert der BEE. Statt dessen können reine Anbieter von Ökostrom zunehmend wettbewerbsfähige Preise anbieten.
Allerdings planen auch Lichtblick und die Elektrizitätswerke Schönau Preiserhöhungen frühestens zum 1. Januar 2008. Während laut Lichtblick-Sprecher Gero Lücking noch nicht feststeht, ob, wann und um wie viel der Strompreis seines Unternehmens erhöht werde, sind die EWS Schönau schon sicher, dass zum Jahreswechsel der Strompreis steigt. Um welchen Wert, werde erst Ende November feststehen, so eine Sprecherin gegenüber stromtip.de. Die Naturstrom AG dagegen gibt eine Preisgarantie bis Ende 2008, "Greenpeace energy"-Kunden kamen Anfang diesen Monats sogar in den Genuss einer Preissenkung. Für sie gilt eine Preisgarantie bis 30. Juni 2008.