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RWE will neuen Energiegipfel
Der neue RWE-Chef Jürgen Großmann will nicht mehr im Mittelpunkt der Kritik stehen. "Die aktuelle Konfrontation zwischen Industrie, Energiewirtschaft und Politik muss ein Ende haben. Wir können so nicht weitermachen", schreibt Großmann in einer Pressemitteilung seines Konzerns. Er möchte Kunden, Politiker und Energiewirtschaft für einen "Energiepakt für Deutschland" an einen Tisch bringen.
Die "schlagkräftige Verhandlungsrunde" soll gemeinsame Prioritäten in der Energiepolitik festlegen. Die Entscheidungen sollen "verbindlich" und "schnell" getroffen werden, fordert Großmann. Seine Themenvorschläge lauten: Erneuerbare Energien, Kernenergie und eine deutliche Ausweitung der Energieforschung. Energiebranche, Verbraucher und Politik sollen gemeinsam in "klimaschonende Technologien" investieren.
Nachdem EnBW Klimakongresse veranstaltet, Vattenfall-Chef Lars Göran Josefsson die Bundesregierung in Klimafragen berät und e.on es sogar in den "Dow Jones Sustainability Index" für besonders umweltfreundliche Unternehmen geschafft hat, meldet sich nun RWE mit dem Anliegen, als umweltbewusster und verantwortungsvoller Konzern anerkannt zu werden. Die Konzerne beklagen seit langem ihr Bild in der Öffentlichkeit als raffgierige Betreiber billiger Dreckschleudern.
Die Arbeitsgemeinschaft Energie der SPD-Bundestagsfraktion hat den "Energiepakt für Deutschland" bereits euphorisch begrüßt. So könnte ein "verabredetes und nicht nur ein aufgezwungenes Energieprogramm" verwirklicht werden. "Wir sollten die Chance nutzen", fordert der zuständige Berichterstatter Reinhard Schultz, der nebenher auch gute Verbindungen zur Energiewirtschaft hat.
Auch die Wirtschaftsministerin von Nordrhein-Westfalen, Christa Thoben, signalisierte postwendend ihr Zustimmung: "Das ist der lange überfällige Abschied von Denkverboten in der Energiedebatte”, freute sie sich in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Was für "Denkverbote" sie meint, blieb unklar. Erst im Juli fand der letzte Energiegipfel von Politik und Energiewirtschaft in Berlin statt, der ebenfalls dem Gedankenaustausch von Bundesregierung und Strombranche dienen sollte (stromtip.de berichtete).
Peter Blenkers, Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW, sieht Großmanns Vorschlag dagegen schon skeptischer. Er äußerte in einem Interview mit dem WDR Befürchtungen, Großmann versuche auf diesem Wege das EEG abzuschaffen. Die "belastbaren Zusagen", die Großmann von der Energiewirtschaft in Bezug auf den Ausbau erneuerbarer Energien fordert, dürften nicht als Ersatz für das EEG herhalten. Ein erfolgreiches Modell zu opfern, "nur damit die großen Konzerne diesen Bereich an sich ziehen können, ist wenig sinnvoll", so Blenkers. Bisher seien die Nutznießer des EEG Privatleute sowie kleine und mittelständische Investoren und nicht die großen Stromkonzerne.
Die "schlagkräftige Verhandlungsrunde" soll gemeinsame Prioritäten in der Energiepolitik festlegen. Die Entscheidungen sollen "verbindlich" und "schnell" getroffen werden, fordert Großmann. Seine Themenvorschläge lauten: Erneuerbare Energien, Kernenergie und eine deutliche Ausweitung der Energieforschung. Energiebranche, Verbraucher und Politik sollen gemeinsam in "klimaschonende Technologien" investieren.
Nachdem EnBW Klimakongresse veranstaltet, Vattenfall-Chef Lars Göran Josefsson die Bundesregierung in Klimafragen berät und e.on es sogar in den "Dow Jones Sustainability Index" für besonders umweltfreundliche Unternehmen geschafft hat, meldet sich nun RWE mit dem Anliegen, als umweltbewusster und verantwortungsvoller Konzern anerkannt zu werden. Die Konzerne beklagen seit langem ihr Bild in der Öffentlichkeit als raffgierige Betreiber billiger Dreckschleudern.
Die Arbeitsgemeinschaft Energie der SPD-Bundestagsfraktion hat den "Energiepakt für Deutschland" bereits euphorisch begrüßt. So könnte ein "verabredetes und nicht nur ein aufgezwungenes Energieprogramm" verwirklicht werden. "Wir sollten die Chance nutzen", fordert der zuständige Berichterstatter Reinhard Schultz, der nebenher auch gute Verbindungen zur Energiewirtschaft hat.
Auch die Wirtschaftsministerin von Nordrhein-Westfalen, Christa Thoben, signalisierte postwendend ihr Zustimmung: "Das ist der lange überfällige Abschied von Denkverboten in der Energiedebatte”, freute sie sich in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Was für "Denkverbote" sie meint, blieb unklar. Erst im Juli fand der letzte Energiegipfel von Politik und Energiewirtschaft in Berlin statt, der ebenfalls dem Gedankenaustausch von Bundesregierung und Strombranche dienen sollte (stromtip.de berichtete).
Peter Blenkers, Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW, sieht Großmanns Vorschlag dagegen schon skeptischer. Er äußerte in einem Interview mit dem WDR Befürchtungen, Großmann versuche auf diesem Wege das EEG abzuschaffen. Die "belastbaren Zusagen", die Großmann von der Energiewirtschaft in Bezug auf den Ausbau erneuerbarer Energien fordert, dürften nicht als Ersatz für das EEG herhalten. Ein erfolgreiches Modell zu opfern, "nur damit die großen Konzerne diesen Bereich an sich ziehen können, ist wenig sinnvoll", so Blenkers. Bisher seien die Nutznießer des EEG Privatleute sowie kleine und mittelständische Investoren und nicht die großen Stromkonzerne.