UN kritisiert Pläne für neue Kohlekraftwerke
Die in Deutschland geplanten neuen Kohlekraftwerke stoßen nun auch auf internationaler Ebene auf Kritik. Der Leiter des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, mahnte gegenüber der tageszeitung (taz), Deutschland erreiche sein Klimaziel nicht, wenn es den Bau von 25 neuen Kohlekraftwerken zulässt.
Laut einer Aufstellung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sind insgesamt 27 neue Kraftwerksblöcke in Planung. Die offizielle Begründung dafür, die Neubauten zuzulassen, lautet "Kraftwerksmodernisierungsprogramm". Die neuen Kraftwerke sollen alte und ineffiziente Meiler ersetzen und damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, solange man noch nicht allein mit erneuerbaren Energien auskomme. Tatsächlich, so moniert der BUND, soll aber nur ein Bruchteil der alten Anlagen stillgelegt werden. Die Umweltschützer rechnen mit einer zusätzlichen Kohlendioxidbelastung von jährlich bis zu 121,7 Mio. Tonnen.
Mit seiner Rüge traf de Boer die Bundesregierung, welche den Bau der neuen Kraftwerke genehmigt und sich gleichzeitig als Klimaschutz-Vorreiter inszeniert. Er erklärte, "wenn die Europäische Union den Anteil erneuerbarer Energien wie geplant bis 2020 auf 20 Prozent steigern will, dann dürfen in der EU ab sofort nur noch Kraftwerke mit erneuerbarer Energie gebaut werden." Das Warten auf die Abscheidetechnik CCS ist laut de Boer nicht sinnvoll, denn diese Technik werde "mit 30 bis 50 Euro pro Tonne CO2 so teuer sein, dass sie nicht wirtschaftlich sei".
Dazu setzen die Stromerzeuger so gut wie gar nicht auf Kraft-Wärme-Kopplung. Sie planen fast nur konventionelle Kraft werke mit einem Wirkungsgrad von bis zu 40 Prozent. KWK-Anlagen erreichen durch die Nutzung der Abwärme bis zu 85 Prozent. Auch dies ist in Teilen eine Reaktion auf die Hoffnung CCS, da KWK-Technologie und CO2-Abscheidung sich technisch ausschließen. Für die Wärmenutzung müssten zudem neue Fernwärmenetze gebaut werden und die Menschen von dem Konzept überzeugt.
Inzwischen protestieren auch an vielen Standorten die Anwohner gegen die geplanten Kohlemeiler. Ob in Düsseldorf, in Moorburg bei Hamburg oder in Berlin – vielerorts bilden sich Bürgerinitiativen gegen die Kohlepläne. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel geht dagegen davon aus, "für einen Übergangszeitraum" sei die Kohleverstromung unverzichtbar. Außerdem sei es ausgeschlossen, gleichzeitig den Atomausstieg und einen Ausstieg aus der Kohleverstromung durchsetzen zu können, so Gabriel auf dem Hamburger Parteitag der SPD.
Laut einer Aufstellung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sind insgesamt 27 neue Kraftwerksblöcke in Planung. Die offizielle Begründung dafür, die Neubauten zuzulassen, lautet "Kraftwerksmodernisierungsprogramm". Die neuen Kraftwerke sollen alte und ineffiziente Meiler ersetzen und damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, solange man noch nicht allein mit erneuerbaren Energien auskomme. Tatsächlich, so moniert der BUND, soll aber nur ein Bruchteil der alten Anlagen stillgelegt werden. Die Umweltschützer rechnen mit einer zusätzlichen Kohlendioxidbelastung von jährlich bis zu 121,7 Mio. Tonnen.
Mit seiner Rüge traf de Boer die Bundesregierung, welche den Bau der neuen Kraftwerke genehmigt und sich gleichzeitig als Klimaschutz-Vorreiter inszeniert. Er erklärte, "wenn die Europäische Union den Anteil erneuerbarer Energien wie geplant bis 2020 auf 20 Prozent steigern will, dann dürfen in der EU ab sofort nur noch Kraftwerke mit erneuerbarer Energie gebaut werden." Das Warten auf die Abscheidetechnik CCS ist laut de Boer nicht sinnvoll, denn diese Technik werde "mit 30 bis 50 Euro pro Tonne CO2 so teuer sein, dass sie nicht wirtschaftlich sei".
Dazu setzen die Stromerzeuger so gut wie gar nicht auf Kraft-Wärme-Kopplung. Sie planen fast nur konventionelle Kraft werke mit einem Wirkungsgrad von bis zu 40 Prozent. KWK-Anlagen erreichen durch die Nutzung der Abwärme bis zu 85 Prozent. Auch dies ist in Teilen eine Reaktion auf die Hoffnung CCS, da KWK-Technologie und CO2-Abscheidung sich technisch ausschließen. Für die Wärmenutzung müssten zudem neue Fernwärmenetze gebaut werden und die Menschen von dem Konzept überzeugt.
Inzwischen protestieren auch an vielen Standorten die Anwohner gegen die geplanten Kohlemeiler. Ob in Düsseldorf, in Moorburg bei Hamburg oder in Berlin – vielerorts bilden sich Bürgerinitiativen gegen die Kohlepläne. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel geht dagegen davon aus, "für einen Übergangszeitraum" sei die Kohleverstromung unverzichtbar. Außerdem sei es ausgeschlossen, gleichzeitig den Atomausstieg und einen Ausstieg aus der Kohleverstromung durchsetzen zu können, so Gabriel auf dem Hamburger Parteitag der SPD.