Entflechtung: EU-Ministerrat streitet sich

04.12.2007 von
Großbritannien und die Niederlande sind dafür, Deutschland und Frankreich dagegen. Eine Einigung über den einheitlichen EU-Binnenmarkt für Energie, wie er der EU-Kommission vorschwebt, ist damit noch nicht in Sicht. Die Staaten, die das Dritte Energiepaket ablehnen, sollen nun möglichst bald Alternativen vorlegen, fordert die portugiesische Ratspräsidentschaft.

Der EU-Ministerrat für Transport, Telekommunikation und Energie teilte nach seiner Sitzung der Presse mit, man habe die Vorschläge der EU-Kommission diskutiert, jedoch ohne abschließendes Ergebnis. Zwar befürwortet die Mehrheit der Mitgliedsstaaten das von der Kommission vorgeschlagene Modell, doch einige wehren sich nach wie vor gegen die vollständige Trennung von Netz und Vertrieb und fordern eine dritte Alternative.

Dabei hatte die EU-Kommission ihre Pläne schon abgeschwächt (stromtip.de berichtete). In ihrem Dritten Legislativpaket für einen Energiebinnenmarkt lässt sie den Mitgliedsstaaten die Wahl zwischen zwei Modellen: Entweder sie trennen Netz und Produktion vollständig - also auch eigentumsrechtlich - voneinander oder sie setzen einen unabhängigen Netzbetreiber ein, welcher die Netze der Energiekonzerne verwaltet, während diese den Konzernen noch gehören.

Die Mitgliedsstaaten, denen das noch zu weit geht, sollen sich nun schnell um einen neuen Vorschlag bemühen, fordert der Ratspräsident. Deutschland kündigte bereits an, dies nach Weihnachten tun zu wollen. Der EU-Energiekommissar Andris Piebalgs versicherte in einer Presseerklärung nach der Ministerratssitzung, er werde gern auch weitere Alternativen diskutieren.

Gleichzeitig wies Piebalgs darauf hin, über die Notwendigkeit, für mehr Wettbewerb auf den Strom- und Gasmärkten zu sorgen, seien sich eigentlich alle einig. Ebenso stehe außer Frage, dass die verschiedenen Regelungen der einzelnen Mitgliedsstaaten miteinander kompatibel sein müssten und alle gleichermaßen einen Netzbetrieb gewährleisten sollen, der "unabhängige Entscheidungen über Investitionen in die Infrastruktur garantiert". Um dies zu erreichen, sei ein "echter struktureller Wandel" erforderlich, mit vergleichbaren Auswirkungen wie die von der EU-Kommission geforderte Entflechtung.

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

...eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

...eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter