Studie: Singles sind ineffizient

07.12.2007 von
Scheiden tut nicht nur dem ehemaligen Liebespaar weh, sondern auch der Umwelt. Zwei US-amerikanische Forscher haben jetzt erstmals systematisch untersucht, inwieweit steigende Scheidungsraten die Umwelt belasten. Sie kamen zu dem Schluss: Vor allem die damit verbundene Zunahme von Singlehaushalten ist problematisch.

Eunice Yu und Jianguo Liu vom Zentrum für Systemintegration und Nachhaltigkeit an der Michigan State University untersuchten die Situation in 12 Staaten weltweit. Sie fanden heraus, dass ein durchschnittlicher Scheidungshaushalt um 27-41 Prozent kleiner ist als der eines Ehepaars. Gleichzeitig stehen in einem durchschnittlichen Scheidungshaushalt um 33 bis 95 Prozent mehr Räume pro Person zur Verfügung.

Wenn die Scheidungshaushalte sich zusammentun würden, so dass sie die gleiche Größe wie die Haushalte von Paaren erreichen, gäbe es in allen untersuchten Ländern insgesamt 7,4 Millionen weniger Haushalte. Damit wären gewaltige Ressourceneinsparungen verbunden, rechnen die Forscher vor.

Denn nach einer Scheidung verbrauchen die Menschen 42–61 Prozent mehr Ressourcen pro Person als vor der Scheidung. Wenn geschiedene Menschen wieder mit jemandem zusammenziehen, reduziert sich der Verbrauch wieder – der Verbrauch hängt also tatsächlich von ihrer Wohnsituation und nicht von ihrem individuellen Verhalten ab.

In den USA verbrauchen Scheidungshaushalte pro Person 50 Prozent mehr an Energie und Wasser als Haushalte von Paaren. Das bedeutet, hätten 2005 alle US-Amerikaner in Paar-Haushalten gelebt, wären landesweit 38 Millionen Zimmer, 73 Milliarden Kilowattstunden Strom und 2373 Milliarden Liter Wasser eingespart worden. Yu und Liu betrachten ihre Studie als Aufruf dazu, sich mehr für ressourceneffiziente Wohnformen einzusetzen.

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