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RWE kämpft mit Preisgarantie gegen Kundenschwund

17.12.2007 von
Der Energiekonzern RWE hat weit mehr Kunden verloren, als er durch seine Billigtochter Eprimo hinzu gewonnen hat, berichtet die Berliner Zeitung. Genaue Zahlen nannte die Vertriebsgesellschaft RWE Energy aber nicht. Dem Aktienkurs der RWE schadet dies bisher nicht – er befindet sich im Höhenflug.

Besonders beschleunigte sich der Kundenschwund mit der Ankündigung, ab 1. Januar 2008 die Preise um rund zehn Prozent anzuheben (stromtip.de berichtete). Ein Unternehmenssprecher räumte gegenüber der Berliner Zeitung ein, dass zehntausende Kunden zu anderen Anbietern wechseln – weit mehr, als bei Eprimo neu hinzu kamen. RWE hatte den Stromanbieter Anfang 2007 übernommen.

Um die Kunden wieder von sich zu überzeugen, plant RWE nun einen neuen Stromtarif mit dreijähriger Preisgarantie. Die Ausgangspreise wird jede Regionalgesellschaft selbst bestimmen. Daher könnten sie teilweise über, teils aber auch unter dem heutigen Niveau liegen. Ab 2008 sollen die regionalen Gesellschaften den neuen "Treuestrom Haushalt" anbieten.

Bei der RWE Rhein-Ruhr gibt es ihn bereits, allerdings zunächst befristet bis zum 31.12. dieses Jahres. Dort kostet die Kilowattstunde 20,11 Cent, der jährliche Grundpreis beträgt 92,82 Euro. Damit entspricht er den neuen Preisen ab 2008, wie sie auch im Grundversorgungstarif nach der Preiserhöhung gelten werden. Der jetzigen Erhöhung können Kunden, die zum "Treuestrom" wechseln, also nicht entgehen. Doch wer sich jetzt für diesen Tarif entscheidet, kann sich den Strompreis vom 1. Januar 2008 bis zum 31.12.2010 sichern, verspricht RWE.

Obwohl die Preisgarantie drei Jahre gilt, beträgt die "Erstlaufzeit" des Vertrages 12 Monate. Frühestens nach einem Jahr kann man den Vertrag also wieder kündigen. Das könnte durchaus notwendig sein – schließlich lohnt sich eine Preisgarantie nur, wenn die Preise weiter steigen. Wenn die Preise sinken, zieht der "Treuestrom"-Tarif nicht mit. Und schon jetzt gehört RWE in den meisten Regionen nicht zu den günstigsten Anbietern – sparen kann man mit dem neuen Angebot also bisher nicht.

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