Energiebranche: Bald mehr ausländische Investoren?
Die deutschen Strom- und Gasversorger erwarten, dass sich dieses Jahr die Konkurrenz aus dem Ausland verstärken wird. Das ergab eine Umfrage der Unternehmensberatung Russell Reynolds Associates und der "Financial Times Deutschland" (FTD). Dazu gehen sie davon aus, dass sich vermehrt Finanzinvestoren an größeren Stadtwerken beteiligen werden.
Wie die FTD ausführt, ist kein anderer Strom- und Gasmarkt in Europa so groß und damit so attraktiv sowohl für ausländische Energiekonzerne als auch internationale Finanzinvestoren. Vor allem bei Regionalversorgern und Stadtwerken, die noch in kommunalem Besitz sind, erwartet eine deutliche Mehrheit der befragten Unternehmen den Einstieg von Private-Equity-Gesellschaften. Das sei schon letztes Jahr so gewesen, erläutert Bernd-Georg Spies von Russell Reynolds in Hamburg. Aber nun "bahnen sich wirklich erste Deals an", so Spies.
Außerdem lockt die internationalen Akteure die relativ hohe Planungssicherheit, die ihnen die Regulierung des deutschen Marktes bietet, schätzt Spies. Wenn die Arbeit der Bundesnetzagentur für weiter sinkende Netzentgelte sorgt, könnten Stadtwerke, die in der Regel auch regionale und lokale Netzbetreiber sind, in Bedrängnis geraten. Sowohl Energieunternehmen als auch Finanzinvestoren stünden dann bereit, wenn die Kommunen sich von Anteilen an ihren Versorgern trennen wollen.
Für kleinere Versorger, die für Finanzinvestoren wahrscheinlich zu unattraktiv sind, bietet sich eine weitere Option: Kooperationen oder Fusionen mit anderen Stadtwerken. Solche Zusammenschlüsse erwarten fast 80 Prozent der befragten Firmen. So wollen sich mehrere Stadtwerke im Ruhrgebiet zu einer Holding zusammenschließen (stromtip.de berichtete)
Ausländische Energiekonzerne sind schon länger auf dem deutschen Strommarkt aktiv. Der baden-württembergische Energiekonzern EnBW gehört mehrheitlich der Electricité de France, und die schwedische Vattenfall-Gruppe baute aus der Berliner Bewag, der Hamburger HEW und der Veag die Tochter Vattenfall Europe. Im Gasbereich sind Gazprom und Gaz de France besonders aktiv. Gaz de France ist bereits an der Berliner Gasag und an den Stadtwerken Leipzig beteiligt. Gazprom gehören Teile der Gashandelsfirma Wingas. Beide wollen ihr Engagement in Deutschland weiter ausbauen.
Selbst die ganz Großen haben Angst vor Übernahmen. E.on-Chef Wulf Bernotat hatte wiederholt gesetzliche Regelungen zum Schutz vor feindlichen Übernahmen gefordert (stromtip.de berichtete). In der Umfrage hielt jedoch nur eine Minderheit einen derartigen gesetzlichen Schutz für notwendig.
An der Umfrage von Russell Reynolds und der FTD haben 32 Versorger aller Größen vom Stadtwerk bis zum Verbundunternehmen teilgenommen.
Wie die FTD ausführt, ist kein anderer Strom- und Gasmarkt in Europa so groß und damit so attraktiv sowohl für ausländische Energiekonzerne als auch internationale Finanzinvestoren. Vor allem bei Regionalversorgern und Stadtwerken, die noch in kommunalem Besitz sind, erwartet eine deutliche Mehrheit der befragten Unternehmen den Einstieg von Private-Equity-Gesellschaften. Das sei schon letztes Jahr so gewesen, erläutert Bernd-Georg Spies von Russell Reynolds in Hamburg. Aber nun "bahnen sich wirklich erste Deals an", so Spies.
Außerdem lockt die internationalen Akteure die relativ hohe Planungssicherheit, die ihnen die Regulierung des deutschen Marktes bietet, schätzt Spies. Wenn die Arbeit der Bundesnetzagentur für weiter sinkende Netzentgelte sorgt, könnten Stadtwerke, die in der Regel auch regionale und lokale Netzbetreiber sind, in Bedrängnis geraten. Sowohl Energieunternehmen als auch Finanzinvestoren stünden dann bereit, wenn die Kommunen sich von Anteilen an ihren Versorgern trennen wollen.
Für kleinere Versorger, die für Finanzinvestoren wahrscheinlich zu unattraktiv sind, bietet sich eine weitere Option: Kooperationen oder Fusionen mit anderen Stadtwerken. Solche Zusammenschlüsse erwarten fast 80 Prozent der befragten Firmen. So wollen sich mehrere Stadtwerke im Ruhrgebiet zu einer Holding zusammenschließen (stromtip.de berichtete)
Ausländische Energiekonzerne sind schon länger auf dem deutschen Strommarkt aktiv. Der baden-württembergische Energiekonzern EnBW gehört mehrheitlich der Electricité de France, und die schwedische Vattenfall-Gruppe baute aus der Berliner Bewag, der Hamburger HEW und der Veag die Tochter Vattenfall Europe. Im Gasbereich sind Gazprom und Gaz de France besonders aktiv. Gaz de France ist bereits an der Berliner Gasag und an den Stadtwerken Leipzig beteiligt. Gazprom gehören Teile der Gashandelsfirma Wingas. Beide wollen ihr Engagement in Deutschland weiter ausbauen.
Selbst die ganz Großen haben Angst vor Übernahmen. E.on-Chef Wulf Bernotat hatte wiederholt gesetzliche Regelungen zum Schutz vor feindlichen Übernahmen gefordert (stromtip.de berichtete). In der Umfrage hielt jedoch nur eine Minderheit einen derartigen gesetzlichen Schutz für notwendig.
An der Umfrage von Russell Reynolds und der FTD haben 32 Versorger aller Größen vom Stadtwerk bis zum Verbundunternehmen teilgenommen.