Gasmarkt rückt weiter zusammen

09.01.2008 von
Die Zahl der Gasmarktgebiete in Deutschland wird weiter reduziert: Aus den derzeit 14 werden im kommenden Herbst 8 größere Gebiete geformt, teilte die Bundesnetzagentur jetzt in Bonn mit. Dies gilt als wesentlicher Schritt hin zu mehr Wettbewerb auf dem Gasmarkt, da eine hohe Zahl von Gasmarktgebieten die Netznutzung verteuert und für viel Bürokratie sorgt.

Mit Beginn des nächsten Gaswirtschaftsjahres am 1. Oktober 2008 sollen die Vereinbarungen umgesetzt sein. Nach diesem Stichtag werden lediglich sechs Marktgebiete bei H-Gas und zwei Marktgebiete bei L-Gas verbleiben. "Mit der Entscheidung weiterer Gasnetzbetreiber, gemeinsame Marktgebiete zu schaffen, kommen wir dem Ziel, mehr Liquidität und Wettbewerb im Gasmarkt zu schaffen, wieder einen entscheidenden Schritt näher," freut sich der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth.

Unter anderem "e.on Gastransport" und "bayernets" schließen ihre Marktgebiete zusammen. Dazu gründeten sie eine eigene Gesellschaft mit Sitz in Düsseldorf, an der die bayernets 25,1 Prozent und die e.on Gastransport 74,9 Prozent der Anteile halten werden. e.on erklärte, durch die Kooperation entstehe ein deutschlandweites Marktgebiet - von der Nordseeküste bis zu den Alpen - durch dessen Leitungssysteme mehr als 50 Prozent des in Deutschland transportierten H-Gases fließen. Deshalb steht die Gesellschaftsgründung noch unter dem Vorbehalt, dass das Bundeskartellamt der Fusion zustimmt.

Auch "GVS Netz", "ENI Gas Transport Deutschland" und "Gaz de France Deutschland Transport" werden in Südwestdeutschland ein durchgehendes Marktgebiet einrichten. Die beiden erstgenannten schlossen bereits vorletztes Jahr einen solchen Kooperationsvertrag. Außerdem gehören beide dem Energiekonzern EnBW. Auch ein eigenständiges Marktgebiet der "Gas-Union Transport" wird es nicht mehr geben.

Damit folgen die Gasnetzbetreiber einem Grundanliegen des Energiewirtschaftsgesetzes nach möglichst wenigen Marktgebieten. Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass in den folgenden zwei bis drei Jahren eine Phase der Bewährung und Konsolidierung folge, ehe noch einmal weitere Marktgebiete zusammengelegt werden könnten. Kurth appellierte an die Unternehmen, sich schon jetzt planerisch auf diesen Prozess einzustellen.

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