Zahl der Stromsperren wegen Zahlungsverzug steigt

11.01.2008 von
Energieversorger stellen säumigen Kunden in Sachsen-Anhalt immer häufiger den Strom ab. Damit reagieren die Unternehmen auf steigende Schulden vieler privater Haushalte bei den Anbietern. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung.

Allein in Wittenberg wuchs die Zahl der Stromsperrungen der Stadtwerke von 440 im Jahr 2006 auf mehr als 570 im Jahr 2007. Parallel stiegen die Außenstände in diesen Fällen von rund 1,6 Millionen auf 1,9 Millionen Euro an. "Diese Entwicklung macht uns mittlerweile sehr große Sorgen", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Herrmann.

Wittenberg ist dabei kein Einzelfall. Bei den Stadtwerken in Halle stiegen die Außenstände privater Haushalte innerhalb eines Jahres von 3,1 Millionen auf nunmehr 5,1 Millionen Euro. In der Stadt sei daher im Moment bei 1 700 Kunden der Strom abgestellt. Die Magdeburger Stadtwerke und der regionale Versorger Envia-M, der mehr als 422 000 Kunden im südlichen Sachsen-Anhalt betreut, kämpfen nach eigenen Aussagen mit ähnlichen Problemen.

Die Verbraucherzentrale in Sachsen-Anhalt rät betroffenen Stromkunden, bei Zahlungsproblemen möglichst rasch Kontakt zum Versorger und der Schuldnerberatung aufzunehmen. "Zahlreiche Kunden kommen aber zu spät und versäumen es, Abschläge zu zahlen", berichtet Astrid Albrecht, Leiterin der Schuldnerberatung in der Verbraucherzentrale. Einfach abstellen können die Versorger den Strom aber nicht. Nach Auskunft der Verbraucherschützer werden zuvor zwei oder drei Mahnungen verschickt. Zahlen Kunden dennoch nicht, werde eine Sperre angedroht, danach mit einem konkreten Termin angekündigt.