Zustand des deutschen Stromnetzes bedenklich
Im deutschen Stromübertragungsnetz besteht ein erheblicher Investitionsbedarf. Das meldet die Bundesnetzagentur unter Berufung auf die Netzzustands- und Netzausbauberichte der Übertragungsnetzbetreiber, die diese erstmals der Behörde vorgelegt haben.
Dabei gibt es laut der Behörde noch nicht einmal zu wenig Ausbaupläne der Netzbetreiber. Vielmehr würden die erforderlichen Investitionen verschleppt, beklagt der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth. Mittlerweile verursache die Dauer der Genehmigungsverfahren "nicht vorhersehbare Verzögerungen". Besonders der Ausbau der Grenzkuppelstellen, der Übergänge vom Stromnetz eines Staates in das eines anderen, kommt nicht richtig in Gang. Die Bundesnetzagentur vermutet hier neben der "langfristigen Planung und Abstimmung der Planungsbehörden" aller beteiligten Länder auch "fehlende Investitionsanreize" als Ursache.
Besonders pikant: Die Verzögerungen betreffen sämtliche Projekte, die im "Priority Interconnection Plan" der EU-Kommission enthalten sind. Dieser Plan nennt EU-weit die Schwachstellen der Stromnetze, die als erstes beseitigt werden müssen. Denn der Stromhandel zwischen den EU-Staaten nimmt zu – und damit die Energiemengen, die über die Kuppelstellen fließen müssen. Ebenso belastet die zunehmende Windenergieerzeugung die Netze. Besonders für die geplanten Offshore-Windparks sind dringend neue Leitungen erforderlich.
Häufig gibt es in Gebieten, durch die eine neue Leitung gelegt werden soll, Konflikte mit den Anwohnern. Während die Bevölkerung und Umweltschützer Erdkabel bevorzugen, planen die Netzbetreiber in der Regel billigere und schneller zu realisierende Überlandleitungen. Diese genießen aber aufgrund erhöhter elektromagnetischer Strahlung, Ausfallrisiken bei Naturkatastrophen (oder nur starkem Frost, wie 2005 im Münsterland) und der Zerteilung von Landschaftsschutzgebieten wenig Unterstützung in der Bevölkerung.
Dabei drängt die Zeit. In einigen Regionen Deutschlands seien "mittelfristig Engpässe im Stromnetz nicht auszuschließen", so Kurth. Innerdeutsche Engpässe könnten den deutschen Stromgroßhandelsmarkt erheblich beeinträchtigen, warnte er und forderte: "Wer mehr Wettbewerb im Strommarkt will, muss den dringend erforderlichen Ausbau der Netze fördern und beschleunigen."
Der Bund der Energieverbraucher rief die Bundesnetzagentur dazu auf, ein Verfahren gegen die Übertragungsnetzbetreiber einzuleiten. Er sei aufgrund des Berichts und anderer Untersuchungen und Fachveröffentlichungen zu der Auffassung gelangt, "dass die Übertragungsnetzbetreiber ihre Verpflichtungen zur Sicherung eines zuverlässigen Übertragungsnetzes nach § 12 Abs. (1) EnWG verletzen". Dass die Netzentgelte zu niedrig sind, um ausreichend in die Netzinfrastruktur zu investieren, diese Schlussfolgerung wies der Bund der Energieverbraucher zurück. Die jährlich deutlich steigenden Gewinne der Übertragungsnetzbetreiber bewiesen das Gegenteil.
Dabei gibt es laut der Behörde noch nicht einmal zu wenig Ausbaupläne der Netzbetreiber. Vielmehr würden die erforderlichen Investitionen verschleppt, beklagt der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth. Mittlerweile verursache die Dauer der Genehmigungsverfahren "nicht vorhersehbare Verzögerungen". Besonders der Ausbau der Grenzkuppelstellen, der Übergänge vom Stromnetz eines Staates in das eines anderen, kommt nicht richtig in Gang. Die Bundesnetzagentur vermutet hier neben der "langfristigen Planung und Abstimmung der Planungsbehörden" aller beteiligten Länder auch "fehlende Investitionsanreize" als Ursache.
Besonders pikant: Die Verzögerungen betreffen sämtliche Projekte, die im "Priority Interconnection Plan" der EU-Kommission enthalten sind. Dieser Plan nennt EU-weit die Schwachstellen der Stromnetze, die als erstes beseitigt werden müssen. Denn der Stromhandel zwischen den EU-Staaten nimmt zu – und damit die Energiemengen, die über die Kuppelstellen fließen müssen. Ebenso belastet die zunehmende Windenergieerzeugung die Netze. Besonders für die geplanten Offshore-Windparks sind dringend neue Leitungen erforderlich.
Häufig gibt es in Gebieten, durch die eine neue Leitung gelegt werden soll, Konflikte mit den Anwohnern. Während die Bevölkerung und Umweltschützer Erdkabel bevorzugen, planen die Netzbetreiber in der Regel billigere und schneller zu realisierende Überlandleitungen. Diese genießen aber aufgrund erhöhter elektromagnetischer Strahlung, Ausfallrisiken bei Naturkatastrophen (oder nur starkem Frost, wie 2005 im Münsterland) und der Zerteilung von Landschaftsschutzgebieten wenig Unterstützung in der Bevölkerung.
Dabei drängt die Zeit. In einigen Regionen Deutschlands seien "mittelfristig Engpässe im Stromnetz nicht auszuschließen", so Kurth. Innerdeutsche Engpässe könnten den deutschen Stromgroßhandelsmarkt erheblich beeinträchtigen, warnte er und forderte: "Wer mehr Wettbewerb im Strommarkt will, muss den dringend erforderlichen Ausbau der Netze fördern und beschleunigen."
Der Bund der Energieverbraucher rief die Bundesnetzagentur dazu auf, ein Verfahren gegen die Übertragungsnetzbetreiber einzuleiten. Er sei aufgrund des Berichts und anderer Untersuchungen und Fachveröffentlichungen zu der Auffassung gelangt, "dass die Übertragungsnetzbetreiber ihre Verpflichtungen zur Sicherung eines zuverlässigen Übertragungsnetzes nach § 12 Abs. (1) EnWG verletzen". Dass die Netzentgelte zu niedrig sind, um ausreichend in die Netzinfrastruktur zu investieren, diese Schlussfolgerung wies der Bund der Energieverbraucher zurück. Die jährlich deutlich steigenden Gewinne der Übertragungsnetzbetreiber bewiesen das Gegenteil.