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Stromhandel macht Netze unsicher
Der wachsende Stromtransfer über weite Strecken ist verantwortlich für die Netzunsicherheit. Einem Bericht der Financial Times Deutschland zufolge führt vor allem die Liberalisierung des Strommarktes zu Engpässen und zu Überlastungen in den Netzen und bei den Netzbetreibern. Die Bundesnetzagentur hatte in einem Bericht vor der Gefahr von Stromausfällen gewarnt und mangelnde Investitionen dafür verantwortlich gemacht (stromtip.de berichtete).
Dem Bericht zufolge sind mehrere Faktoren dafür verantwortlich, dass die deutschen Stromverbraucher immer häufiger nur knapp einem Blackout entgehen. Erstens wachsen durch den Ausbau der Windenergie und neuer Kohlekraftwerke im deutschen Norden die Strommengen im verbrauchsarmen Norden – Strom der nach Süddeutschland transportiert werden muss. Dafür gibt es aber nicht genügend Leitungen.
Zweitens nimmt der grenzüberschreitende Handel stark zu, während der Netzausbau nicht vorankommt. "Vor der Liberalisierung war das Prinzip, dass Strom möglichst am Ort des Verbrauchs produziert und nicht über weite Strecken transportiert wird. Das ist vollkommen aufgegeben worden", sagte Thomas Schäfer, Pressesprecher für internationale Netzkooperation bei Vattenfall Europe, der FTD. Udo Spanel, Geschäftsführer der Dutrain GmbH, ergänzte: "Die Aushilfsleitungen, die vor der Liberalisierung für den Notfall gedacht waren, werden heute als Transport- und Handelswege verwendet". Dutrain bildet Stromnetzbetriebsführer aus und weiter.
Mit der Routine im Netzbetrieb ist es laut Spanel seit der Liberalisierung jedenfalls vorbei. "Es vergeht kein Tag ohne Abweichung", sagt er. Immer wieder würden Betriebsmannschaften von unerwarteten Schaltzuständen oder verschiedenen Einstellungen von Schutzeinrichtungen überrascht. "Es gibt viele Situationen, da laufen wir knapp an der Ohrfeige vorbei", so Spanel weiter. Hauptursache sind dabei fehlende Informationen. Zwar wird Strom im großen Umfang zwischen den EU-Staaten gehandelt. Die einzelnen Netzbetreiber wissen aber oft nicht, was sich in den Netzen der europäischen Nachbarn abspielt.
Der Stromausfall am 4.November 2006 war so ein Fall. Für den Zeitpunkt, als die Stromleitung unter der Ems abgeschaltet wurde, sahen die Prognosen einen Energiefluss von Polen nach Deutschland und weiter nach Frankreich vorher. Tatsächlich aber floss der Strom genau in die entgegen gesetzte Richtung. Dazu kam, dass sich der Netzbetreiber e.on auch innerhalb des eigenen Netzes verschätze. Die Folge: Millionen von Europäern saßen im Dunkeln (stromtip.de berichtete).
Doch ein schneller Ausbau der Stromnetze allein kann die Probleme nicht lösen, auch wenn er unter Experten einhellig als unbedingt notwendig gilt. Zukünftig müsse stärker darauf gedrungen werden, dass Kraftwerke in der Nähe großer Verbraucher entstehen, fordert Vattenfall-Sprecher Schäfer.
Spanel wünscht sich mehr Eingriffsmöglichkeiten der Netzbetreiber, um Kraftwerke zu regulieren. Zur Zeit müssen sie zunächst alle eigenen Möglichkeiten ausnutzen, bevor sie bei einer Stromschwankung Schaltanweisungen an Kraftwerke geben dürfen. Solche Anweisungen sind zudem teuer. Deshalb verstärke sich der Trend zur Beanspruchung des Übertragungsnetzes bis an die zulässige Belastungsgrenze, warnt Spanel. Wegen Schwankungen im Stromangebot und unerwarteter Lastflüsse müssen die Ingenieure auf den Schaltwarten immer häufiger kurzfristig in das Geschehen eingreifen und auch den Betrieb von Kraftwerken beeinflussen, um die sichere Versorgung zu gewährleisten.
Dem Bericht zufolge sind mehrere Faktoren dafür verantwortlich, dass die deutschen Stromverbraucher immer häufiger nur knapp einem Blackout entgehen. Erstens wachsen durch den Ausbau der Windenergie und neuer Kohlekraftwerke im deutschen Norden die Strommengen im verbrauchsarmen Norden – Strom der nach Süddeutschland transportiert werden muss. Dafür gibt es aber nicht genügend Leitungen.
Zweitens nimmt der grenzüberschreitende Handel stark zu, während der Netzausbau nicht vorankommt. "Vor der Liberalisierung war das Prinzip, dass Strom möglichst am Ort des Verbrauchs produziert und nicht über weite Strecken transportiert wird. Das ist vollkommen aufgegeben worden", sagte Thomas Schäfer, Pressesprecher für internationale Netzkooperation bei Vattenfall Europe, der FTD. Udo Spanel, Geschäftsführer der Dutrain GmbH, ergänzte: "Die Aushilfsleitungen, die vor der Liberalisierung für den Notfall gedacht waren, werden heute als Transport- und Handelswege verwendet". Dutrain bildet Stromnetzbetriebsführer aus und weiter.
Mit der Routine im Netzbetrieb ist es laut Spanel seit der Liberalisierung jedenfalls vorbei. "Es vergeht kein Tag ohne Abweichung", sagt er. Immer wieder würden Betriebsmannschaften von unerwarteten Schaltzuständen oder verschiedenen Einstellungen von Schutzeinrichtungen überrascht. "Es gibt viele Situationen, da laufen wir knapp an der Ohrfeige vorbei", so Spanel weiter. Hauptursache sind dabei fehlende Informationen. Zwar wird Strom im großen Umfang zwischen den EU-Staaten gehandelt. Die einzelnen Netzbetreiber wissen aber oft nicht, was sich in den Netzen der europäischen Nachbarn abspielt.
Der Stromausfall am 4.November 2006 war so ein Fall. Für den Zeitpunkt, als die Stromleitung unter der Ems abgeschaltet wurde, sahen die Prognosen einen Energiefluss von Polen nach Deutschland und weiter nach Frankreich vorher. Tatsächlich aber floss der Strom genau in die entgegen gesetzte Richtung. Dazu kam, dass sich der Netzbetreiber e.on auch innerhalb des eigenen Netzes verschätze. Die Folge: Millionen von Europäern saßen im Dunkeln (stromtip.de berichtete).
Doch ein schneller Ausbau der Stromnetze allein kann die Probleme nicht lösen, auch wenn er unter Experten einhellig als unbedingt notwendig gilt. Zukünftig müsse stärker darauf gedrungen werden, dass Kraftwerke in der Nähe großer Verbraucher entstehen, fordert Vattenfall-Sprecher Schäfer.
Spanel wünscht sich mehr Eingriffsmöglichkeiten der Netzbetreiber, um Kraftwerke zu regulieren. Zur Zeit müssen sie zunächst alle eigenen Möglichkeiten ausnutzen, bevor sie bei einer Stromschwankung Schaltanweisungen an Kraftwerke geben dürfen. Solche Anweisungen sind zudem teuer. Deshalb verstärke sich der Trend zur Beanspruchung des Übertragungsnetzes bis an die zulässige Belastungsgrenze, warnt Spanel. Wegen Schwankungen im Stromangebot und unerwarteter Lastflüsse müssen die Ingenieure auf den Schaltwarten immer häufiger kurzfristig in das Geschehen eingreifen und auch den Betrieb von Kraftwerken beeinflussen, um die sichere Versorgung zu gewährleisten.