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Erforschung der Leukämiegefahr nahe AKW gefordert
Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) und der Ärzteverband IPPNW haben eine gründliche Untersuchung der Leukämiefälle in der Umgebung von Atomkraftwerken gefordert. Die Erkenntnisse aus der Studie des Bundesamts für Strahlenschutz, die Ende 2007 für Aufregung sorgte, seien "trotz 5 Jahrzehnten Atomkraftnutzung noch immer sehr kümmerlich", so der BN.
Die "Epidemiologische Studie zu Kinderkrebs in der Umgebung von Kernkraftwerken" (KiKK-Studie) belegt einen deutlichen statistischen, aber keinen klaren ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Betrieb von Kernkraftwerken und Blutkrebs bei Kindern. Die Forscher fanden heraus, im 5-km Nahbereich von Atomkraftwerken steigt bei Kindern unter 5 Jahren die Krebsrate um 60 Prozent und die Leukämierate auf mehr als das Doppelte an. Die Studie erfasst den Zeitraum von 1980 bis 2003.
Der IPPNW fordert, nun müssten auch die Risiken für ältere Kinder und Erwachsene systematisch überprüft werden, da nicht ausgeschlossen werden könne, ob für diese Altersgruppen nicht ebenfalls erhöhte Erkrankungsraten bestehen. Dazu müssten die bisherigen Annahmen zum Strahlenrisiko und die daraus abgeleiteten Emissionsgrenzwerte für radioaktive Abgaben "kritisch geprüft und an den aktuellen internationalen Forschungsstand angepasst" werden, ebenso die heutige Praxis der Emissionsmessungen.
Wie die Leiterin des Forscherteams, Frau Prof. Blettner, erläuterte, kann die von deutschen Kernkraftwerken im Normalbetrieb emittierte ionisierende Strahlung jedoch "aufgrund des aktuellen strahlenbiologischen und –epidemiologischen Wissens ... grundsätzlich nicht als Ursache (für die erhöhte Krebs- bzw. Leukämierate) interpretiert werden". Doch gleichzeitig hat die Studie bewiesen, dass sich erstens Krebserkrankungen bei Kindern unter 5 Jahren in der Umgebung von Kernkraftwerken häufen und zweitens das Risiko mit der Nähe zum Standort von Kernkraftwerken zunimmt, betont der BN.
Das ist dem BN zu wenig. Weder sei "die Ausbreitung der Stoffe geklärt, die in großen Mengen das Atomkraftwerk verlassen, noch gibt es aussagefähige Untersuchungen zur Wirkung inkorporierter radioaktiver Partikel auf Embryo und Kleinkind", bemängeln die Naturschützer. An der Tatsache der Krebshäufungen sei nicht zu deuteln. Die KiKK-Studie hat viele denkbare andere Ursachen untersucht und alle verworfen. Der BN sei sich unter anderem mit dem National Research Council der USA darin einig, dass "die Datenlage zum strahlenbedingten Krebsrisiko bei Kindern für eine Risikoabschätzung unzureichend ist".
Nach Einschätzung der Naturschützer müsste die Forschung sich vor allem auf die Emissionen von radioaktivem Wasserstoff (Tritium), radioaktivem Kohlenstoff (C14) und an Edelgasen wie Krypton und Xenon konzentrieren. Die Edelgase bildeten hochgefährliche Folgeprodukte wie Strontium 89 oder Cäsium 137, die das blutbildende System angreifen. Von diesen Stoffen gäben Atomkraftwerke ungefiltert große Mengen ab, ohne dass dies in den Statistiken auftauche. Etliche dieser Stoffe "können in den Umweltmedien Luft und Wasser und in Nahrungsmitteln messtechnisch nicht nachgewiesen werden", zitiert der BN den Strahlenschutzbericht der Bundesregierung 2004.
Desweiteren fordern die Mediziner lückenlose amtliche Messungen in der Nähe von Atomkraftwerken. Die Daten der Studie sollten zusätzlich getrennt nach Standorten von Siedewasser- und Druckwasser-Reaktoren ausgewertet werden, weil Siedewasser-Reaktoren im Vergleich zu Druckwasser-Reaktoren erhöhte Emissionen abgeben.
Die "Epidemiologische Studie zu Kinderkrebs in der Umgebung von Kernkraftwerken" (KiKK-Studie) belegt einen deutlichen statistischen, aber keinen klaren ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Betrieb von Kernkraftwerken und Blutkrebs bei Kindern. Die Forscher fanden heraus, im 5-km Nahbereich von Atomkraftwerken steigt bei Kindern unter 5 Jahren die Krebsrate um 60 Prozent und die Leukämierate auf mehr als das Doppelte an. Die Studie erfasst den Zeitraum von 1980 bis 2003.
Der IPPNW fordert, nun müssten auch die Risiken für ältere Kinder und Erwachsene systematisch überprüft werden, da nicht ausgeschlossen werden könne, ob für diese Altersgruppen nicht ebenfalls erhöhte Erkrankungsraten bestehen. Dazu müssten die bisherigen Annahmen zum Strahlenrisiko und die daraus abgeleiteten Emissionsgrenzwerte für radioaktive Abgaben "kritisch geprüft und an den aktuellen internationalen Forschungsstand angepasst" werden, ebenso die heutige Praxis der Emissionsmessungen.
Wie die Leiterin des Forscherteams, Frau Prof. Blettner, erläuterte, kann die von deutschen Kernkraftwerken im Normalbetrieb emittierte ionisierende Strahlung jedoch "aufgrund des aktuellen strahlenbiologischen und –epidemiologischen Wissens ... grundsätzlich nicht als Ursache (für die erhöhte Krebs- bzw. Leukämierate) interpretiert werden". Doch gleichzeitig hat die Studie bewiesen, dass sich erstens Krebserkrankungen bei Kindern unter 5 Jahren in der Umgebung von Kernkraftwerken häufen und zweitens das Risiko mit der Nähe zum Standort von Kernkraftwerken zunimmt, betont der BN.
Das ist dem BN zu wenig. Weder sei "die Ausbreitung der Stoffe geklärt, die in großen Mengen das Atomkraftwerk verlassen, noch gibt es aussagefähige Untersuchungen zur Wirkung inkorporierter radioaktiver Partikel auf Embryo und Kleinkind", bemängeln die Naturschützer. An der Tatsache der Krebshäufungen sei nicht zu deuteln. Die KiKK-Studie hat viele denkbare andere Ursachen untersucht und alle verworfen. Der BN sei sich unter anderem mit dem National Research Council der USA darin einig, dass "die Datenlage zum strahlenbedingten Krebsrisiko bei Kindern für eine Risikoabschätzung unzureichend ist".
Nach Einschätzung der Naturschützer müsste die Forschung sich vor allem auf die Emissionen von radioaktivem Wasserstoff (Tritium), radioaktivem Kohlenstoff (C14) und an Edelgasen wie Krypton und Xenon konzentrieren. Die Edelgase bildeten hochgefährliche Folgeprodukte wie Strontium 89 oder Cäsium 137, die das blutbildende System angreifen. Von diesen Stoffen gäben Atomkraftwerke ungefiltert große Mengen ab, ohne dass dies in den Statistiken auftauche. Etliche dieser Stoffe "können in den Umweltmedien Luft und Wasser und in Nahrungsmitteln messtechnisch nicht nachgewiesen werden", zitiert der BN den Strahlenschutzbericht der Bundesregierung 2004.
Desweiteren fordern die Mediziner lückenlose amtliche Messungen in der Nähe von Atomkraftwerken. Die Daten der Studie sollten zusätzlich getrennt nach Standorten von Siedewasser- und Druckwasser-Reaktoren ausgewertet werden, weil Siedewasser-Reaktoren im Vergleich zu Druckwasser-Reaktoren erhöhte Emissionen abgeben.