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Kurth: Anbieter wechseln statt Kraftwerke verhindern
Mehr als eine Million Kunden hat im vergangenen Jahr ihrem alten Stromanbieter gekündigt. "Wir konnten 2007 gegenüber dem Vorjahr eine Verdopplung bei der Zahl der Kunden beobachten, die ihren Stromanbieter gewechselt haben", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, der "Berliner Zeitung".
Die steigende Wechselfreude belebt den Wettbewerb und senkt die Preise. Als Beispiel vergleicht Kurth die Preisentwicklung in Berlin und Bayern. "In Berlin gibt es bisher 2008 überhaupt keine angekündigte Preiserhöhung, in Bayern aber von neun Prozent. Warum ist das in Berlin so? Weil 250 000 Verbraucher dem Versorger Vattenfall nach dessen Angaben den Rücken gekehrt haben." Das zeige eine gewisse Macht der Stromkunden, ungerechtfertigte Preiserhöhungen zu verhindern, trotz der Kostensteigerungen bei der Energieerzeugung.
Weniger zufrieden zeigte sich der Chefregulierer mit dem Kraftwerkspark und den Stromnetzen in Deutschland. Hier kritisierte er die Menschen, die sich gegen neue Kohlekraftwerke oder Überlandleitungen in ihren Gemeinden wehren. Der Wettbewerb benötige neue Netztrassen und Kraftwerke, umso mehr, wenn demnächst im Rahmen des vereinbarten Atomausstiegs weitere Atomkraftwerke abgeschaltet würden. Das Verhalten vieler Bürger könne dazu führen, "dass die gesamte Strommarkt-Liberalisierung konterkariert wird", sagte Kurth.
Die steigende Wechselfreude belebt den Wettbewerb und senkt die Preise. Als Beispiel vergleicht Kurth die Preisentwicklung in Berlin und Bayern. "In Berlin gibt es bisher 2008 überhaupt keine angekündigte Preiserhöhung, in Bayern aber von neun Prozent. Warum ist das in Berlin so? Weil 250 000 Verbraucher dem Versorger Vattenfall nach dessen Angaben den Rücken gekehrt haben." Das zeige eine gewisse Macht der Stromkunden, ungerechtfertigte Preiserhöhungen zu verhindern, trotz der Kostensteigerungen bei der Energieerzeugung.
Weniger zufrieden zeigte sich der Chefregulierer mit dem Kraftwerkspark und den Stromnetzen in Deutschland. Hier kritisierte er die Menschen, die sich gegen neue Kohlekraftwerke oder Überlandleitungen in ihren Gemeinden wehren. Der Wettbewerb benötige neue Netztrassen und Kraftwerke, umso mehr, wenn demnächst im Rahmen des vereinbarten Atomausstiegs weitere Atomkraftwerke abgeschaltet würden. Das Verhalten vieler Bürger könne dazu führen, "dass die gesamte Strommarkt-Liberalisierung konterkariert wird", sagte Kurth.