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Deutschem Stromnetz droht Instabilität

01.02.2008 von
Die deutschen Stromnetze sind inzwischen schlechter als ihr Ruf. Wie das "Handelsblatt" berichtet, warnen die Stromkonzerne in ihren Berichten zum Netzausbau vor Engpässen bei der Stromübertragung. Die Berichte sind für die Bundesnetzagentur bestimmt und liegen dem "Handelsblatt" vor.

In erster Linie zeige sich das Problem darin, dass sich die Zahl der dokumentierten kritischen Situationen häuft. 2006 gab es im Netzgebiet der Vattenfall Europe Transmission GmbH noch 80 Tage mit "kritischen Situationen" im Sinne des Energiewirtschaftsgesetzes. 2007 waren es bereits 155 Tage. Während der ersten 29 Tage des Jahres 2008 war es bereits an 28 Tagen kritisch. "Der Ausnahmefall ist bei uns die Regel geworden", sagte deren Geschäftsführer Wolfgang Neldner dem Handelsblatt. Auch die RWE Transportnetz Strom GmbH vermeldete, man erreiche "immer häufiger die Belastungs- bzw. Systemsicherheitsgrenze".

Die Netze müssten dringend ausgebaut werden. Das hatte die Bundesnetzagentur bereits anhand der letzten Zustandsberichte festgestellt (stromtip.de berichtete). Sie hatte in erster Linie beklagt, dass aufgrund bürokratischer Verfahren und Bürgerproteste gegen Überlandleitungen sich der Netzausbau verzögere. Verantwortlich für den Ausbau der Übertragungsnetze sind die Netzgesellschaften von e.on, RWE, Vattenfall und EnBW.

Die RWE Transportnetz GmbH, deren Höchstspannungsnetz mit rund 11.300 Kilometern das längste in Deutschland ist, veranschlagte jetzt eine Investitionssumme von "fast 3 Milliarden Euro" für den Netzausbau. Allerdings wird diese Summe über neun Jahre verteilt. Neue Leitungen in einer Gesamtlänge von 800 km und mehr als 25 neue Umspannanlagen und Stationen sollen davon gebaut werden, teilte die Gesellschaft der Presse mit.

Die e.on Netz GmbH plant nach Angaben ihrer Sprecherin Joëlle Bouillon zur Zeit fünf Höchstspannungsleitungen mit einer Gesamtlänge von 370 km, deren Fertigstellung zwischen 2010 und 2015 vorgesehen ist. Auch Bouillon beklagte gegenüber stromtip.de die überlangen Genehmigungszeiten. Durchschnittlich fünf bis sieben Jahre dauere so ein Verfahren, in Einzelfällen würden bis zu zehn Jahre ins Land gehen, bevor mit dem Bau begonnen werden kann.

Die Energiekonzerne sehen die Hauptursache der Instabilität im Wandel der Erzeugungsstruktur. Vor allem Windstrom, aber auch der grenzüberschreitende Stromhandel verursachten neue Lastströme, auf die die alten Stromnetze nicht zugeschnitten sind. So stamme ein wachsender Windstromanteil aus dem Nordosten der Republik, verbraucht werde der Strom aber im Westen. Auch gehen neue konventionelle Kraftwerk vor allem im Osten ans Netz, obwohl dort der Verbrauch rückläufig ist. Dieser Strom muss ebenfalls in den Süden und Westen übertragen werden.

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