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Kohlestrom: unverantwortlich oder unverzichtbar?
Dem Energiemarktbarometer des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zufolge gehen die meisten Energiemarktexperten in Deutschland davon aus, dass deutsche Energieversorger auch in Zukunft in erster Linie auf Kohlekraftwerke setzen werden. Den ZEW-Forschern zufolge weist dies darauf hin, dass zumindest die Investitionsanreize zugunsten der Steinkohle ausgestaltet sind.
Das ZEW befragt alle sechs Monate mehr als 200 Experten aus Wissenschaft und Praxis der Energiewirtschaft, wie sich die nationalen und internationalen Energiemärkte innerhalb des nächsten halben Jahres und der nächsten fünf Jahre entwickeln werden.
Gefragt, ob in den kommenden zehn Jahren eher Kohle-, Gas- oder andere Erzeugungskapazitäten bereitgestellt werden, erwarten knapp 60 Prozent der Befragten hauptsächlich den Bau von neuen Kohlekraftwerken. Dabei sieht die Klima- und Energiepolitik in Deutschland und Europa eigentlich vor, dass verstärkt in erneuerbare Energien und klimafreundlichere Gaskraftwerke investiert werden sollte.
Ein Grund hierfür sieht das ZEW im Zuteilungsverfahren der Emissionsrechte im Rahmen des europäischen Emissionshandelssystem. Denn in Deutschland werden Gas- und Kohlekraftwerken nicht etwa pro produzierter Einheit Strom die gleichen Mengen Emissionszertifikate zugeteilt, sondern die Zuteilungsmengen werden nach Brennstoffen differenziert. Ein Kohlekraftwerk bekommt mehr Zertifikate zugeteilt. Damit werden die klimapolitischen Anreize bei der Investition in neue Kraftwerke verzerrt: Der Umweltaspekt bei der Investitionsentscheidung zwischen Gas- und Kohlekraftwerken fällt weg.
Dabei stößt der Bau neuer Kohlekraftwerke bei der Bevölkerung auf Widerstand. Im November letzten Jahres lehnten 70 Prozent der Bürger von Ensdorf ein von RWE geplantes Kohlekraftwerk ab. Der Meiler wird jetzt nicht mehr gebaut (stromtip.de berichtete). Andere Städte und Gemeinden machen es nach: In Mainz sammelt die Bürgerinitiative "Kohlefreies Mainz" Unterschriften gegen ein neues Kohlekraftwerk am Rheinufer, und in Mecklenburg-Vorpommern will eine Volksinitiative ein Steinkohlekraftwerk in Lubmin bei Greifswald verhindern.
Auch in Hamburg muss das Genehmigungsverfahren für das im Stadtteil Moorburg geplante Kohlekraftwerk jetzt ausgesetzt werden, teilte die Umweltschutzorganisation Greenpeace mit. Der Grund: Die Volkspetition Ende 2007, in der sich über 10.000 Hamburger Bürgerinnen und Bürger gegen das Kraftwerk aussprachen, wurde für gültig erklärt. Dazu präsentiert Greenpeace das Ergebnis einer Umfrage, welche die Hamburger Forschungsgruppe g/d/p unter 1002 Personen durchgeführt hatte. Zwei Drittel der Befragten sprachen gegen den Bau aus. Der Betrieb des Kraftwerkes würde den Ausstoß von Kohlendioxid in der Hansestadt um 70 Prozent steigern.
Das ZEW befragt alle sechs Monate mehr als 200 Experten aus Wissenschaft und Praxis der Energiewirtschaft, wie sich die nationalen und internationalen Energiemärkte innerhalb des nächsten halben Jahres und der nächsten fünf Jahre entwickeln werden.
Gefragt, ob in den kommenden zehn Jahren eher Kohle-, Gas- oder andere Erzeugungskapazitäten bereitgestellt werden, erwarten knapp 60 Prozent der Befragten hauptsächlich den Bau von neuen Kohlekraftwerken. Dabei sieht die Klima- und Energiepolitik in Deutschland und Europa eigentlich vor, dass verstärkt in erneuerbare Energien und klimafreundlichere Gaskraftwerke investiert werden sollte.
Ein Grund hierfür sieht das ZEW im Zuteilungsverfahren der Emissionsrechte im Rahmen des europäischen Emissionshandelssystem. Denn in Deutschland werden Gas- und Kohlekraftwerken nicht etwa pro produzierter Einheit Strom die gleichen Mengen Emissionszertifikate zugeteilt, sondern die Zuteilungsmengen werden nach Brennstoffen differenziert. Ein Kohlekraftwerk bekommt mehr Zertifikate zugeteilt. Damit werden die klimapolitischen Anreize bei der Investition in neue Kraftwerke verzerrt: Der Umweltaspekt bei der Investitionsentscheidung zwischen Gas- und Kohlekraftwerken fällt weg.
Dabei stößt der Bau neuer Kohlekraftwerke bei der Bevölkerung auf Widerstand. Im November letzten Jahres lehnten 70 Prozent der Bürger von Ensdorf ein von RWE geplantes Kohlekraftwerk ab. Der Meiler wird jetzt nicht mehr gebaut (stromtip.de berichtete). Andere Städte und Gemeinden machen es nach: In Mainz sammelt die Bürgerinitiative "Kohlefreies Mainz" Unterschriften gegen ein neues Kohlekraftwerk am Rheinufer, und in Mecklenburg-Vorpommern will eine Volksinitiative ein Steinkohlekraftwerk in Lubmin bei Greifswald verhindern.
Auch in Hamburg muss das Genehmigungsverfahren für das im Stadtteil Moorburg geplante Kohlekraftwerk jetzt ausgesetzt werden, teilte die Umweltschutzorganisation Greenpeace mit. Der Grund: Die Volkspetition Ende 2007, in der sich über 10.000 Hamburger Bürgerinnen und Bürger gegen das Kraftwerk aussprachen, wurde für gültig erklärt. Dazu präsentiert Greenpeace das Ergebnis einer Umfrage, welche die Hamburger Forschungsgruppe g/d/p unter 1002 Personen durchgeführt hatte. Zwei Drittel der Befragten sprachen gegen den Bau aus. Der Betrieb des Kraftwerkes würde den Ausstoß von Kohlendioxid in der Hansestadt um 70 Prozent steigern.