Wemag und Rostocker Stadtwerke erwägen Fusion

06.03.2008 von
Zwei führende Energieunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern planen einen Zusammenschluss. Wie die Rostocker Stadtwerke AG mitteilte, will sie mit der westmecklenburgischen Wemag AG mit Sitz in Schwerin entsprechende Gespräche aufnehmen. Mit konkreten Ergebnissen rechnen die Energieversorger im Spätsommer.

Die Wemag, ein Tochterunternehmen von Vattenfall Europe, hält bereits einen Anteil von 12,55 Prozent an den Rostocker Stadtwerken. Sie ist zudem an mehreren anderen Lokalversorgern der Region beteiligt. Die Stadtwerke dagegen gehören überwiegend - mit 74,9 Prozent - der Stadt Rostock. Die Stadt hofft, durch eine Fusion könnte Geld in den klammen kommunalen Haushalt fließen. "Möglicherweise kann dadurch auch ohne den Verkauf von Aktien ein angemessener Beitrag zur Haushaltskonsolidierung erreicht werden", zitiert die Schweriner Volkszeitung den Rostocker Oberbürgermeister Roland Methling.

Die Stadtwerke Rostock liefern in Mecklenburg-Vorpommern und insbesondere in der Region Rostock Fernwärme, Strom und Gas. Im Geschäftsjahr 2006 betrug ihr Umsatz 204 Mio. Euro, die Bilanzsumme belief sich auf 279 Mio. Euro. Die WEMAG AG ist das regionale Versorgungsunternehmen für den westlichen Teil Mecklenburgs und der Prignitz, wo sie die Strom- und Netzversorgung betreibt. Außerdem bietet sie auch bundesweit Strom an. Im Geschäftsjahr 2006 betrug der Umsatz der WEMAG AG 330 Mio. Euro, die Bilanzsumme belief sich auf 385 Mio. Euro.

Käme es zu einem Zusammenschluss, so gäbe es einen neuen Großversorger im Nordosten Deutschlands. Das Unternehmen wäre mit großem Abstand Marktführer in Mecklenburg-Vorpommern. Laut der Schweriner Volkszeitung befürchtet Horst-Ulrich Frank, Energieexperte der Neuen Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern, weitere Preisanstiege für die Kunden. Im Falle einer Fusion könnten sich die Stadtwerke an den höheren Strompreisen der Wemag orientieren.

Eine besondere Rolle spielt dabei Vattenfall Europe, weil der Konzern mit einer Fusion seinen Einfluss auf die Region weiter ausbauen könnte. Aus demselben Grund könnte der Zusammenschluß auch platzen, wenn die Kartellbehörden Einwände geltend machen. Das könnte der Fall sein, wenn Vattenfall in dem neuen Unternehmen eine Gesamtbeteiligung von deutlich mehr als 50 Prozent anstreben sollte.

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