Immer mehr Menschen können Strom nicht zahlen
Jeder fünfte Haushalt in Nordrhein-Westfalen (NRW) hat Schwierigkeiten, seine Stromrechnung zu bezahlen. Jedem fünfzigsten wurde deshalb im Letzten Jahr der Strom abgestellt – das sind 59.000 Haushalte allein in NRW, teilte die Verbraucherzentrale NRW anlässlich des Weltverbrauchertages 2008 mit.
Auf Anfrage der Verbraucherzentrale NRW bei 38 örtlichen Energieversorgungsunternehmen gaben 24 Anbieter an, etwa ein Fünftel ihrer Kunden befände sich im Zahlungsverzug oder im Mahnverfahren. Bei 59.000 Privathaushalten – rund zwei Prozent aller Haushaltskunden – hatten die auskunftsbereiten Versorger im letzten Jahr sogar eine Stromsperre verhängt.
Die Verbraucherschützer kritisierten das oft wenig sozialverträgliche Vorgehen der Energieversorger. Eine Stromsperre ist ein schwerwiegender Eingriff in die Lebensqualität. Die EU-Charta der Verbraucherrechte benennt die Energieversorgung als Teil der allgemeinen Daseinsvorsorge, der für jeden Menschen gewährleistet sein muss. "Kein Licht, kein heißes Wasser, kein Radio, keine warmen Mahlzeiten mehr – das Kappen der Stromversorgung darf nicht länger bittere Realität für Kunden sein, die einer Zahlungsaufforderung aus eigener Kraft nicht mehr nachkommen können,“ forderte deshalb der Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, Klaus Müller.
Denn Zahlungsverzug bei der Stromrechnung summiert sich für viele Betroffene schnell zu einem unlösbaren Problem. Wird mit der Jahresabrechnung eine Nachzahlung gefordert, erhöhen sich in der Regel auch die künftig zu zahlenden Abschläge. Oft können einkommensschwache Haushalte die finanzielle Zusatzbelastung nicht schultern, selbst wenn sie in Raten abgestottert werden kann. Wenn der Energieversorger dann noch fordert, die ausstehende Summe sei kurzfristig zu zahlen, können sich Menschen ohne finanzielle Rücklage nicht mehr helfen. Ihnen wird der Strom abgedreht, bis die Schulden bezahlt sind – und der Schuldenberg beim Versorger erhöht sich durch Mahngebühren und die Kosten für die Sperre und die erneute Freigabe des Stroms zusätzlich.
Als mögliche Maßnahmen gegen die steigende Energiearmut nennt Müller ein verbindliches Verbot von Stromsperren für Kunden, die nachweislich aufgelaufene Rechnungen und hohe Nachzahlungen aus eigener Kraft nicht mehr aufbringen können. Präventive Unterstützung sei ebenso wichtig wie die Einführung vergünstigter Sozialtarife. Schließlich sind neben dem oft rigiden Vorgehen der Energieunternehmen auch mangelnde Kenntnis über effizientes Energieverhalten und die steigenden Preise für Strom und Gas für die zunehmende Energiearmut verantwortlich. Die Verbraucherzentralen, aber auch viele Stromversorger bieten Energieberatungen für Privatverbraucher an.
Zuletzt hatte die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt vor steigender Energiearmut in dem Bundesland veröffentlicht. e.on Bayern und e.on Hanse bieten bereits Sozialtarife an. Aus der SPD wird ebenfalls die Forderung nach der flächendeckenden Einführung solcher Tarife erhoben, unter anderem von der Bonner SPD und Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.
Auf Anfrage der Verbraucherzentrale NRW bei 38 örtlichen Energieversorgungsunternehmen gaben 24 Anbieter an, etwa ein Fünftel ihrer Kunden befände sich im Zahlungsverzug oder im Mahnverfahren. Bei 59.000 Privathaushalten – rund zwei Prozent aller Haushaltskunden – hatten die auskunftsbereiten Versorger im letzten Jahr sogar eine Stromsperre verhängt.
Die Verbraucherschützer kritisierten das oft wenig sozialverträgliche Vorgehen der Energieversorger. Eine Stromsperre ist ein schwerwiegender Eingriff in die Lebensqualität. Die EU-Charta der Verbraucherrechte benennt die Energieversorgung als Teil der allgemeinen Daseinsvorsorge, der für jeden Menschen gewährleistet sein muss. "Kein Licht, kein heißes Wasser, kein Radio, keine warmen Mahlzeiten mehr – das Kappen der Stromversorgung darf nicht länger bittere Realität für Kunden sein, die einer Zahlungsaufforderung aus eigener Kraft nicht mehr nachkommen können,“ forderte deshalb der Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, Klaus Müller.
Denn Zahlungsverzug bei der Stromrechnung summiert sich für viele Betroffene schnell zu einem unlösbaren Problem. Wird mit der Jahresabrechnung eine Nachzahlung gefordert, erhöhen sich in der Regel auch die künftig zu zahlenden Abschläge. Oft können einkommensschwache Haushalte die finanzielle Zusatzbelastung nicht schultern, selbst wenn sie in Raten abgestottert werden kann. Wenn der Energieversorger dann noch fordert, die ausstehende Summe sei kurzfristig zu zahlen, können sich Menschen ohne finanzielle Rücklage nicht mehr helfen. Ihnen wird der Strom abgedreht, bis die Schulden bezahlt sind – und der Schuldenberg beim Versorger erhöht sich durch Mahngebühren und die Kosten für die Sperre und die erneute Freigabe des Stroms zusätzlich.
Als mögliche Maßnahmen gegen die steigende Energiearmut nennt Müller ein verbindliches Verbot von Stromsperren für Kunden, die nachweislich aufgelaufene Rechnungen und hohe Nachzahlungen aus eigener Kraft nicht mehr aufbringen können. Präventive Unterstützung sei ebenso wichtig wie die Einführung vergünstigter Sozialtarife. Schließlich sind neben dem oft rigiden Vorgehen der Energieunternehmen auch mangelnde Kenntnis über effizientes Energieverhalten und die steigenden Preise für Strom und Gas für die zunehmende Energiearmut verantwortlich. Die Verbraucherzentralen, aber auch viele Stromversorger bieten Energieberatungen für Privatverbraucher an.
Zuletzt hatte die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt vor steigender Energiearmut in dem Bundesland veröffentlicht. e.on Bayern und e.on Hanse bieten bereits Sozialtarife an. Aus der SPD wird ebenfalls die Forderung nach der flächendeckenden Einführung solcher Tarife erhoben, unter anderem von der Bonner SPD und Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.