Stromnetz behindert Ausbau der Windenergie
"Wachstumsbremse Stromnetz" - Unter diese Überschrift hat die achte Jahreskonferenz Erneuerbare Energien die Diskussion über den Netzausbau in Deutschland gestellt. Vertreter der Windenergiebranche, der e.on Netz GmbH sowie des Bundestages und der Bundesnetzagentur stritten auf dem Podium darüber, wer für die Verzögerungen im Netzausbau verantwortlich sei.
Dass die Übertragungsnetze sowohl auf der Mittel- als auch auf der Hochspannungsebene dringend erweitert werden müssen, darüber herrschte auf dem Podium Einigkeit. In einem Impulsreferat beklagte Ubbo de Witt, die Netzbetreiber würden aus Gründen der Netzstabilität immer häufiger Windkraftanlagen vom Netz nehmen. de Witt plant als Geschäftsführer der Projekt GmbH unter anderem einen Offshore-Windpark vor Helgoland. Allein in den ersten beiden Monaten hätten solche ungewollten Stillstände Verluste von rund einer Million Euro verursacht. Dabei sei der Netzengpass in Schleswig-Holstein seit Jahren bekannt.
Die Genehmigung der Kabeltrasse zu dem Windpark bei Helgoland habe zudem ganze zwei Jahre gedauert, obwohl es keine Widersprüche gab. Seit der Genehmigung sei zudem kein Fortschritt im Verfahren mehr zu erkennen, wofür de Witt auch den zuständigen Netzbetreiber e.on Netz GmbH verantwortlich machte. Dessen Vertreter Dr. Urban Keussen hingegen sah den Grund für die Verzögerungen bei den zuständigen Planfeststellungsbehörden sowie den undurchsichtigen Voraussetzungen für die Genehmigung einer neuen Stromleitung. Er wünscht sich klare Vorgaben für die Rechte und Pflichten von Anwohnern, Behörden, Kraftwerksbetreibern und Umweltschutzorganisationen, da deren Einsprüche und Einflussversuche sonst den Planungsprozess zu sehr verlangsamen.
Besonderen Stellenwert in der Diskussion hatte die Frage "Erdkabel oder Freileitung" inne. Gegen hohe Strommasten regt sich vielfach in der Bevölkerung Widerstand, da sie Elektrosmog, Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes und eine höhere Störungsanfälligkeit der Leitungen fürchten. Dagegen favorisieren die Netzbetreiber Freileitungen, weil sie billiger sind. Der Geschäftsführer des Bundesverbands Windenergie, Ralf Bischof, schlug als Kompromiss vor, nur für Mittelspannungsleitungen eine Erdverkabelung vorzuschreiben. Hier betrügen die Mehrkosten gegenüber einer Freileitung "nur" rund 20 Prozent. Dadurch könne man Akzeptanz in der Bevölkerung erreichen und gleichzeitig durch eine eindeutige Regelung die immer wiederkehrenden Grundsatzdiskussionen um Erdkabel oder Freileitung eindämmen.
Bettina Hagedorn verwies auf die Erfahrungen in ihrem Wahlkreis Ostholstein, wo seit Jahren ein Streit zwischen e.on und der Interessengemeinschaft 'Pro Erdkabel' (IGE) herrscht. Wenn der Netzbetreiber dauerhaft auf einer Freileitung als einziger Möglichkeit beharre, stelle er auch ein Stück weit seine Glaubwürdigkeit in Frage. Sie hält Erdkabel für ein wirksames Mittel, die Genehmigungsfristen zu verkürzen. Der Präsident der Bundesnatzagentur, Matthies Kurth, betonte, derzeit gebe es noch keine wirkliche Lösung für das Problem des mangelnden Netzausbaus. Er begrüße Erdkabel, wenn sie zu einer Beschleunigung führen könnten, forderte die Netzbetreiber aber gleichzeitig zu mehr "Standfestigkeit" auf. "Wenn man standhaft bleibt, kann man auch Freileitungen durchsetzen", befand Kurth.
Denn wer die Mehrkosten für Erdkabel tragen, soll, ist ebenfalls unklar. Bisher bezahlen die Stromkunden über die Netznutzungsgebühren auch für den Netzausbau. Wenn nun in großem Stil Erdkabel verlegt würden, müsste sich dies auf die Netzentgelte und damit auf die Strompreise auswirken.
Dass die Übertragungsnetze sowohl auf der Mittel- als auch auf der Hochspannungsebene dringend erweitert werden müssen, darüber herrschte auf dem Podium Einigkeit. In einem Impulsreferat beklagte Ubbo de Witt, die Netzbetreiber würden aus Gründen der Netzstabilität immer häufiger Windkraftanlagen vom Netz nehmen. de Witt plant als Geschäftsführer der Projekt GmbH unter anderem einen Offshore-Windpark vor Helgoland. Allein in den ersten beiden Monaten hätten solche ungewollten Stillstände Verluste von rund einer Million Euro verursacht. Dabei sei der Netzengpass in Schleswig-Holstein seit Jahren bekannt.
Die Genehmigung der Kabeltrasse zu dem Windpark bei Helgoland habe zudem ganze zwei Jahre gedauert, obwohl es keine Widersprüche gab. Seit der Genehmigung sei zudem kein Fortschritt im Verfahren mehr zu erkennen, wofür de Witt auch den zuständigen Netzbetreiber e.on Netz GmbH verantwortlich machte. Dessen Vertreter Dr. Urban Keussen hingegen sah den Grund für die Verzögerungen bei den zuständigen Planfeststellungsbehörden sowie den undurchsichtigen Voraussetzungen für die Genehmigung einer neuen Stromleitung. Er wünscht sich klare Vorgaben für die Rechte und Pflichten von Anwohnern, Behörden, Kraftwerksbetreibern und Umweltschutzorganisationen, da deren Einsprüche und Einflussversuche sonst den Planungsprozess zu sehr verlangsamen.
Besonderen Stellenwert in der Diskussion hatte die Frage "Erdkabel oder Freileitung" inne. Gegen hohe Strommasten regt sich vielfach in der Bevölkerung Widerstand, da sie Elektrosmog, Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes und eine höhere Störungsanfälligkeit der Leitungen fürchten. Dagegen favorisieren die Netzbetreiber Freileitungen, weil sie billiger sind. Der Geschäftsführer des Bundesverbands Windenergie, Ralf Bischof, schlug als Kompromiss vor, nur für Mittelspannungsleitungen eine Erdverkabelung vorzuschreiben. Hier betrügen die Mehrkosten gegenüber einer Freileitung "nur" rund 20 Prozent. Dadurch könne man Akzeptanz in der Bevölkerung erreichen und gleichzeitig durch eine eindeutige Regelung die immer wiederkehrenden Grundsatzdiskussionen um Erdkabel oder Freileitung eindämmen.
Bettina Hagedorn verwies auf die Erfahrungen in ihrem Wahlkreis Ostholstein, wo seit Jahren ein Streit zwischen e.on und der Interessengemeinschaft 'Pro Erdkabel' (IGE) herrscht. Wenn der Netzbetreiber dauerhaft auf einer Freileitung als einziger Möglichkeit beharre, stelle er auch ein Stück weit seine Glaubwürdigkeit in Frage. Sie hält Erdkabel für ein wirksames Mittel, die Genehmigungsfristen zu verkürzen. Der Präsident der Bundesnatzagentur, Matthies Kurth, betonte, derzeit gebe es noch keine wirkliche Lösung für das Problem des mangelnden Netzausbaus. Er begrüße Erdkabel, wenn sie zu einer Beschleunigung führen könnten, forderte die Netzbetreiber aber gleichzeitig zu mehr "Standfestigkeit" auf. "Wenn man standhaft bleibt, kann man auch Freileitungen durchsetzen", befand Kurth.
Denn wer die Mehrkosten für Erdkabel tragen, soll, ist ebenfalls unklar. Bisher bezahlen die Stromkunden über die Netznutzungsgebühren auch für den Netzausbau. Wenn nun in großem Stil Erdkabel verlegt würden, müsste sich dies auf die Netzentgelte und damit auf die Strompreise auswirken.