Marburg will Solar-Vorreiter werden
Als erste deutsche Stadt will Marburg Hauseigentümer flächendeckend zum Bau von Solaranlagen verpflichten. Wer sein Dach saniert oder Neu- und Anbauten plant, soll künftig Solarthermie- oder Photovoltaikanlagen installieren. Im Stadtrat ist diese Maßnahme umstritten, doch die rotgrüne Mehrheit gilt als sicher. Die Entscheidung fällt im April, im Juni könnte die Solarsatzung dann in Kraft treten.
"Kein Süddach soll bei einer Renovierung oder Umbau ungenutzt liegen bleiben", benennt der grüne Bürgermeister Fritz Kahle das Ziel der Solarverordnung. Wie aus einem Beitrag des Online-Magazins "Telepolis" hervorgeht, verpflichtet sie alle Hausbesitzer, die Sanierungsmaßnahmen umsetzen, gleichzeitig zur Installation einer Anlage zur Sonnenenergienutzung. Je 20 qm Geschossfläche muss ein Quadratmeter an Wärmekollektoren oder Solarzellen installiert werden.
Als Mindestgröße werden bei Kollektoren mindestens vier Quadratmeter gefordert. Photovoltaikanlagen sollen mindestens ein Kilowatt leisten, was in der Praxis einer Modulfläche von durchschnittlich sieben Quadratmetern entspricht. Wer sich weigert, muss mit einem Bußgeld von bis zu 15.000 Euro rechnen. Nur wenn eine Solaranlage technisch nicht sinnvoll ist oder dem Denkmalschutz zuwiderläuft, sieht der Satzungsentwurf alternativ die Nutzung von Fern- oder Nahwärme oder den Einsatz von Heizungsanlagen, die mit anderen erneuerbaren Energien betrieben werden, vor.
Kritiker der Maßnahme sehen einen übermäßigen Eingriff in die Eigentumsrechte und überhöhte Kosten auf die Hauseigentümer zukommen. Dem widersprach Kahle in einem Interview mit dem Magazin "stern". Schon jetzt gebe es zahlreiche Vorschriften, wie die Energieeinsparverordnung oder Denkmalschutzbestimmungen. Diese "schränken die Eigentumsfreiheit viel weiter ein als die geplante Solarsatzung", so Kahle. Den Aufruhr wegen der Satzung könne er "deswegen nicht so ganz nachvollziehen". Außerdem sei die Solarenergie bei den Marburgern sehr beliebt. In der Solarbundesliga von Gemeinden über 70.000 Einwohner liege Marburg schon jetzt auf Platz 14.
Zusätzlich fördern will Marburg die künftigen Bürgeranlagen jedoch kaum. Die Stadtwerke Marburg geben pauschal 250 Euro zu jedem Anlagenbau dazu. Ansonsten verwies Kahle auf die bestehenden Förderprogramme des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Auch spezielle Programme für Geringverdienende gebe es nicht.
Wie die Oberhessische Presse berichtet, wehrt sich die Opposition im Marburger Rat noch gegen die Verordnung. Sie sei unsozial, uneffektiv und rein ideologisch, so Dr. Hermann Uchtmann von der unabhängigen Liste MBL. Sie scheiterte letzte Woche mit einem Antrag gegen die Solarpflicht an den Stimmen von SPD, Grüne und Marburger Linke.
Auch die Marburger FDP ist dagegen. In einer Pressemitteilung zum Thema schreibt die Partei, "an die Stelle von Zwangsmaßnahmen müssen Anreize und gute Informationen über den Einsatz erneuerbarer Energien im Hausbau treten". Sie schlägt Steuererleichterungen oder Fördermaßnahmen vor, um den Ausbau erneuerbarer Energien voranzubringen.
Dafür hat die Stadt noch vor Inkrafttreten der Verordnung einen Preis verliehen bekommen. Der Leipziger Verein "Solar City Leipzig", 1997 vom Umweltinstitut Leipzig zur Förderung der Sonnenenergie gegründet, zeichnete Marburgs Engagement "für die konsequente Nutzung der Sonnenenergie aus", berichtet die "Oberhessische Presse".
"Kein Süddach soll bei einer Renovierung oder Umbau ungenutzt liegen bleiben", benennt der grüne Bürgermeister Fritz Kahle das Ziel der Solarverordnung. Wie aus einem Beitrag des Online-Magazins "Telepolis" hervorgeht, verpflichtet sie alle Hausbesitzer, die Sanierungsmaßnahmen umsetzen, gleichzeitig zur Installation einer Anlage zur Sonnenenergienutzung. Je 20 qm Geschossfläche muss ein Quadratmeter an Wärmekollektoren oder Solarzellen installiert werden.
Als Mindestgröße werden bei Kollektoren mindestens vier Quadratmeter gefordert. Photovoltaikanlagen sollen mindestens ein Kilowatt leisten, was in der Praxis einer Modulfläche von durchschnittlich sieben Quadratmetern entspricht. Wer sich weigert, muss mit einem Bußgeld von bis zu 15.000 Euro rechnen. Nur wenn eine Solaranlage technisch nicht sinnvoll ist oder dem Denkmalschutz zuwiderläuft, sieht der Satzungsentwurf alternativ die Nutzung von Fern- oder Nahwärme oder den Einsatz von Heizungsanlagen, die mit anderen erneuerbaren Energien betrieben werden, vor.
Kritiker der Maßnahme sehen einen übermäßigen Eingriff in die Eigentumsrechte und überhöhte Kosten auf die Hauseigentümer zukommen. Dem widersprach Kahle in einem Interview mit dem Magazin "stern". Schon jetzt gebe es zahlreiche Vorschriften, wie die Energieeinsparverordnung oder Denkmalschutzbestimmungen. Diese "schränken die Eigentumsfreiheit viel weiter ein als die geplante Solarsatzung", so Kahle. Den Aufruhr wegen der Satzung könne er "deswegen nicht so ganz nachvollziehen". Außerdem sei die Solarenergie bei den Marburgern sehr beliebt. In der Solarbundesliga von Gemeinden über 70.000 Einwohner liege Marburg schon jetzt auf Platz 14.
Zusätzlich fördern will Marburg die künftigen Bürgeranlagen jedoch kaum. Die Stadtwerke Marburg geben pauschal 250 Euro zu jedem Anlagenbau dazu. Ansonsten verwies Kahle auf die bestehenden Förderprogramme des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Auch spezielle Programme für Geringverdienende gebe es nicht.
Wie die Oberhessische Presse berichtet, wehrt sich die Opposition im Marburger Rat noch gegen die Verordnung. Sie sei unsozial, uneffektiv und rein ideologisch, so Dr. Hermann Uchtmann von der unabhängigen Liste MBL. Sie scheiterte letzte Woche mit einem Antrag gegen die Solarpflicht an den Stimmen von SPD, Grüne und Marburger Linke.
Auch die Marburger FDP ist dagegen. In einer Pressemitteilung zum Thema schreibt die Partei, "an die Stelle von Zwangsmaßnahmen müssen Anreize und gute Informationen über den Einsatz erneuerbarer Energien im Hausbau treten". Sie schlägt Steuererleichterungen oder Fördermaßnahmen vor, um den Ausbau erneuerbarer Energien voranzubringen.
Dafür hat die Stadt noch vor Inkrafttreten der Verordnung einen Preis verliehen bekommen. Der Leipziger Verein "Solar City Leipzig", 1997 vom Umweltinstitut Leipzig zur Förderung der Sonnenenergie gegründet, zeichnete Marburgs Engagement "für die konsequente Nutzung der Sonnenenergie aus", berichtet die "Oberhessische Presse".