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Energiepotenziale der deutschen Wasserwirtschaft
In der deutschen Wasserwirtschaft könnte viel Energie eingespart, aber auch viel mehr Strom und Wärme erzeugt werden als derzeit. Würden die Energiepotenziale vollständig genutzt, könnten rund sechs Prozent des deutschen Stromverbrauchs aus Wasserkraft und Klärschlamm gedeckt werden, rechnet die Studie "Energiepotenziale der deutschen Wasserwirtschaft" vor, die die Aachener Ingenieurgesellschaft Tuttahs & Meyer im Auftrag der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) erstellt hat.
DWA-Vorstandsmitglied Armin Melsa erklärte gegenüber dem Deutschlandfunk, er sehe beim Stromverbrauch der deutschen Wasserwirtschaft ein Einsparpotenzial von 25 Prozent, das sind 7,6 Terawattstunden jährlich. Gleichzeitig könnte durch eine optimierte Stromerzeugung der Beitrag von Wasserkraft und Klärschlamm zur Stromerzeugung deutlich gesteigert werden.
Laut der Studie könnten Wasserkraftanlagen ca. 35 Prozent mehr elektrischen Strom liefern, wenn sie modernisiert und optimiert würden. Das entspräche dem Strombedarf von 1,7 Millionen Haushalten oder der jährlichen Erzeugung eines mittleren Großkraftwerks. Kläranlagen können langfristig sogar mehr als das Zweifache der im Jahr 2000 erzeugten Strommenge liefern. Gemessen an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland von rund 640 TWh jährlich könnte die Wasserwirtschaft bei Ausschöpfung des gesamten Potenzials etwa sechs Prozent des bundesdeutschen Stromverbrauchs abdecken.
Wichtigste Maßnahme, um die Wasserkraft besser zu nutzen, ist laut DWA die Erneuerung der Maschinentechnik bei bestehenden Anlagen. Bei großen Anlagen, die vor 1945 in Betrieb gegangen sind, können auf diese Art etwa 15 Prozent Leistungssteigerung erreicht werden, während bei großen Anlagen nach 1985 nur noch mit rund vier Prozent Leistungszuwachs zu rechnen ist. Dazu könnten weitere Wasserkraftwerke entstehen, denn das technisch nutzbare Wasserkraftpotenzial gilt in Deutschland erst als zu ca. 70 Prozent erschlossen. Allerdings muss hier zwischen der Wasserkraftnutzung und ökologischen Belangen (z. B. Durchgängigkeit von Gewässern für Fische) abgewogen werden.
Kläranlagen reinigen seit langem nicht nur Abwässer, sondern leisten auch einen Beitrag zur Stromerzeugung: Das bei der Klärschlammbehandlung anfallende Klärgas kann ein Gaskraftwerk antreiben. Auf diese Weise waren die Kläranlagen im Jahr 2006 mit 1,3 Prozent an der Stromerzeugung aus regenerativen Energien beteiligt. Durch Ausrüstung aller 2.200 großen Kläranlagen in Deutschland mit Blockheizkraftwerken und durch Verbesserung der bestehenden Anlagen ließe sich die Stromproduktion aus Klärgas verdoppeln, schreiben die Autoren der Studie. Als Blockheizkraftwerk produzieren die kläranlagennahen Kraftwerke zusätzlich Wärme, die von Haushalten über Fernwärme und von Gewerbebetrieben genutzt werden kann.
Außerdem könnten in Faulbehältern auf Kläranlagen geeignete Bioabfälle behandelt und die entstehenden Gase ebenfalls zur Stromerzeugung genutzt werden. Auf diese Weise könnte der Stromertrag aus den kläranlagennahen Blockheizkraftwerken um mehr als 25 Prozent gesteigert werden, ohne dass größere Baumaßnahmen erforderlich wären.
Die Studie wurde durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt finanziell gefördert. Der erste Teil der Studie wurde am 26. März 2008 in Berlin öffentlich vorgestellt, der nächste Teil folgt im Mai.
DWA-Vorstandsmitglied Armin Melsa erklärte gegenüber dem Deutschlandfunk, er sehe beim Stromverbrauch der deutschen Wasserwirtschaft ein Einsparpotenzial von 25 Prozent, das sind 7,6 Terawattstunden jährlich. Gleichzeitig könnte durch eine optimierte Stromerzeugung der Beitrag von Wasserkraft und Klärschlamm zur Stromerzeugung deutlich gesteigert werden.
Laut der Studie könnten Wasserkraftanlagen ca. 35 Prozent mehr elektrischen Strom liefern, wenn sie modernisiert und optimiert würden. Das entspräche dem Strombedarf von 1,7 Millionen Haushalten oder der jährlichen Erzeugung eines mittleren Großkraftwerks. Kläranlagen können langfristig sogar mehr als das Zweifache der im Jahr 2000 erzeugten Strommenge liefern. Gemessen an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland von rund 640 TWh jährlich könnte die Wasserwirtschaft bei Ausschöpfung des gesamten Potenzials etwa sechs Prozent des bundesdeutschen Stromverbrauchs abdecken.
Wichtigste Maßnahme, um die Wasserkraft besser zu nutzen, ist laut DWA die Erneuerung der Maschinentechnik bei bestehenden Anlagen. Bei großen Anlagen, die vor 1945 in Betrieb gegangen sind, können auf diese Art etwa 15 Prozent Leistungssteigerung erreicht werden, während bei großen Anlagen nach 1985 nur noch mit rund vier Prozent Leistungszuwachs zu rechnen ist. Dazu könnten weitere Wasserkraftwerke entstehen, denn das technisch nutzbare Wasserkraftpotenzial gilt in Deutschland erst als zu ca. 70 Prozent erschlossen. Allerdings muss hier zwischen der Wasserkraftnutzung und ökologischen Belangen (z. B. Durchgängigkeit von Gewässern für Fische) abgewogen werden.
Kläranlagen reinigen seit langem nicht nur Abwässer, sondern leisten auch einen Beitrag zur Stromerzeugung: Das bei der Klärschlammbehandlung anfallende Klärgas kann ein Gaskraftwerk antreiben. Auf diese Weise waren die Kläranlagen im Jahr 2006 mit 1,3 Prozent an der Stromerzeugung aus regenerativen Energien beteiligt. Durch Ausrüstung aller 2.200 großen Kläranlagen in Deutschland mit Blockheizkraftwerken und durch Verbesserung der bestehenden Anlagen ließe sich die Stromproduktion aus Klärgas verdoppeln, schreiben die Autoren der Studie. Als Blockheizkraftwerk produzieren die kläranlagennahen Kraftwerke zusätzlich Wärme, die von Haushalten über Fernwärme und von Gewerbebetrieben genutzt werden kann.
Außerdem könnten in Faulbehältern auf Kläranlagen geeignete Bioabfälle behandelt und die entstehenden Gase ebenfalls zur Stromerzeugung genutzt werden. Auf diese Weise könnte der Stromertrag aus den kläranlagennahen Blockheizkraftwerken um mehr als 25 Prozent gesteigert werden, ohne dass größere Baumaßnahmen erforderlich wären.
Die Studie wurde durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt finanziell gefördert. Der erste Teil der Studie wurde am 26. März 2008 in Berlin öffentlich vorgestellt, der nächste Teil folgt im Mai.