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Vorwurf: Netzbetreiber verbrauchen zuviel Strom
Der Ökostromanbieter LichtBlick und der Bundesverband Neuer Energieanbieter (bne) haben einen Missbrauchsantrag gegen die vier großen Stromversorger e.on, RWE, EnBW und Vattenfall gestellt. Das teilte LichtBlick der Presse mit. Einem Bericht des Magazins "Der Spiegel" zufolge wiesen alle vier Konzerne die Anschuldigungen zurück.
Im Zentrum der Vorwürfe steht die so genannte Regelenergie. Weil die Übertragungsnetzbetreiber - allesamt Tochterfirmen der "vier Großen" – nicht ausreichend zusammenarbeiten, entstünden jährlich unnötige Kosten in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro, erklärten LichtBlick und der bne. Deshalb haben sie einen förmlichen Missbrauchsantrag bei der Bundesnetzagentur gestellt.
"Allein im Jahr 2007 wären den Stromverbrauchern knapp 500 Millionen (Mio.) Euro erspart geblieben, wenn die Übertragungsnetzbetreiber ihrer gesetzlichen Pflicht zur Zusammenarbeit nachgekommen wären", so Heiko von Tschischwitz, Geschäftsführer von LichtBlick. "Wir fordern die Bundesnetzagentur auf, das Verfahren innerhalb der gesetzlich vorgesehenen Zweimonatsfrist zu entscheiden und die in den letzten zwei Jahren zu Unrecht entstandenen Mehrerlöse in Höhe von über 800 Mio. Euro abzuschöpfen."
Derzeit sichert jeder Übertragungsnetzbetreiber die Netzstabilität ausschließlich im eigenen Zuständigkeitsbereich. Dafür sind nicht nur eigene Kraftwerksreserven, sondern auch Personal und Infrastruktur erforderlich. Laut bne und LichtBlick könnte hier viel Geld gespart werden, wenn die Übertragungsnetzbetreiber sich untereinander absprechen würden. Bisher sei es so, dass oftmals im Übertragungsnetz A zu wenig Strom im Netz durch zusätzliche Einspeisung ausgeglichen wird, während zeitgleich ein Überangebot im Übertragungsnetz B zum Ausgleich hätte genutzt werden können. Ein RWE-Sprecher wies laut "Frankfurter Rundschau" darauf hin,
Ihre Vorwürfe stützen LichtBlick und bne auf ein wissenschaftliches Gutachten, das die von den Übertragungsnetzbetreibern veröffentlichten Regelenergiemengen und Regelenergiepreise für die Jahre 2006 und 2007 untersucht und erzielbare Synergieeffekte aufzeigt. Dazu wurden alle Fälle, in denen zeitgleich (innerhalb einer Viertelstunde) Regelenergie benötigt wurde, gegeneinander aufgerechnet. Demnach gab es in 75 Prozent der Fälle Einsparpotential. Durch die Saldierung der benötigten Regelenergie wäre in 2006 der Bedarf an positiver und an negativer Ausgleichsenergie um jeweils knapp ein Drittel gesunken.
Dies entspricht einer absoluten Reduktion von jeweils 1.162 Mio. Kilowattstunden (kWh), schreiben LichtBlick und bne. Im Jahre 2007 hätte das Einsparpotenzial mit 1.186 Mio. kWh annähernd das gleiche Niveau erreicht. In Preisen ausgedrückt hätten im Jahr 2006 die Kosten für die Beschaffung von Regelenergie von rund 829 Mio. Euro auf bis zu 515 Mio. Euro, also um 314 Mio. Euro, reduziert werden können. Für das Jahr 2007 hätte das Sparpotential rund 494 Mio. Euro betragen.
Ob diese Rechnung aufgeht und ob die Vorwürfe gerechtfertigt sind, wird jetzt die Bundesnetzagentur prüfen. LichtBlick und der bne fordern, die Übertragungsnetzbetreiber müssten eventuell zuviel gezahlte Gebühren der letzten zwei Jahre zurückzahlen, wenn sich die Anschuldigungen als begründet herausstellen. Bis Juli wird mit einer Entscheidung gerechnet.
RWE bezeichnete die Vorwürfe als "haltlos". Ein Sprecher der e.on Netz GmbH erklärte dem "Handelsblatt", die Beschaffung der Ausgleichsenergie erfolge "zentral über eine gemeinsame Plattform der vier Übertragungsnetzbetreiber nach den Vorgaben des Gesetzgebers und des Regulierers". "Die genannten Kosten entsprechen nicht der Realität und sind viel zu hoch", sagte ein Sprecher der RWE Transportnetz Strom. Beziffern wollte er sie nicht.
Im Zentrum der Vorwürfe steht die so genannte Regelenergie. Weil die Übertragungsnetzbetreiber - allesamt Tochterfirmen der "vier Großen" – nicht ausreichend zusammenarbeiten, entstünden jährlich unnötige Kosten in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro, erklärten LichtBlick und der bne. Deshalb haben sie einen förmlichen Missbrauchsantrag bei der Bundesnetzagentur gestellt.
"Allein im Jahr 2007 wären den Stromverbrauchern knapp 500 Millionen (Mio.) Euro erspart geblieben, wenn die Übertragungsnetzbetreiber ihrer gesetzlichen Pflicht zur Zusammenarbeit nachgekommen wären", so Heiko von Tschischwitz, Geschäftsführer von LichtBlick. "Wir fordern die Bundesnetzagentur auf, das Verfahren innerhalb der gesetzlich vorgesehenen Zweimonatsfrist zu entscheiden und die in den letzten zwei Jahren zu Unrecht entstandenen Mehrerlöse in Höhe von über 800 Mio. Euro abzuschöpfen."
Derzeit sichert jeder Übertragungsnetzbetreiber die Netzstabilität ausschließlich im eigenen Zuständigkeitsbereich. Dafür sind nicht nur eigene Kraftwerksreserven, sondern auch Personal und Infrastruktur erforderlich. Laut bne und LichtBlick könnte hier viel Geld gespart werden, wenn die Übertragungsnetzbetreiber sich untereinander absprechen würden. Bisher sei es so, dass oftmals im Übertragungsnetz A zu wenig Strom im Netz durch zusätzliche Einspeisung ausgeglichen wird, während zeitgleich ein Überangebot im Übertragungsnetz B zum Ausgleich hätte genutzt werden können. Ein RWE-Sprecher wies laut "Frankfurter Rundschau" darauf hin,
Ihre Vorwürfe stützen LichtBlick und bne auf ein wissenschaftliches Gutachten, das die von den Übertragungsnetzbetreibern veröffentlichten Regelenergiemengen und Regelenergiepreise für die Jahre 2006 und 2007 untersucht und erzielbare Synergieeffekte aufzeigt. Dazu wurden alle Fälle, in denen zeitgleich (innerhalb einer Viertelstunde) Regelenergie benötigt wurde, gegeneinander aufgerechnet. Demnach gab es in 75 Prozent der Fälle Einsparpotential. Durch die Saldierung der benötigten Regelenergie wäre in 2006 der Bedarf an positiver und an negativer Ausgleichsenergie um jeweils knapp ein Drittel gesunken.
Dies entspricht einer absoluten Reduktion von jeweils 1.162 Mio. Kilowattstunden (kWh), schreiben LichtBlick und bne. Im Jahre 2007 hätte das Einsparpotenzial mit 1.186 Mio. kWh annähernd das gleiche Niveau erreicht. In Preisen ausgedrückt hätten im Jahr 2006 die Kosten für die Beschaffung von Regelenergie von rund 829 Mio. Euro auf bis zu 515 Mio. Euro, also um 314 Mio. Euro, reduziert werden können. Für das Jahr 2007 hätte das Sparpotential rund 494 Mio. Euro betragen.
Ob diese Rechnung aufgeht und ob die Vorwürfe gerechtfertigt sind, wird jetzt die Bundesnetzagentur prüfen. LichtBlick und der bne fordern, die Übertragungsnetzbetreiber müssten eventuell zuviel gezahlte Gebühren der letzten zwei Jahre zurückzahlen, wenn sich die Anschuldigungen als begründet herausstellen. Bis Juli wird mit einer Entscheidung gerechnet.
RWE bezeichnete die Vorwürfe als "haltlos". Ein Sprecher der e.on Netz GmbH erklärte dem "Handelsblatt", die Beschaffung der Ausgleichsenergie erfolge "zentral über eine gemeinsame Plattform der vier Übertragungsnetzbetreiber nach den Vorgaben des Gesetzgebers und des Regulierers". "Die genannten Kosten entsprechen nicht der Realität und sind viel zu hoch", sagte ein Sprecher der RWE Transportnetz Strom. Beziffern wollte er sie nicht.