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Ist Kohleverstromung trotz Klimaschutz machbar?
Im Kampf um die Deutungshoheit in der Energiepolitik werfen sich Bundeswirtschaftsminister Michael Glos und sein für Umweltpolitik zuständiger Kabinettskollege Sigmar Gabriel gegenseitig Versagen und ideologische Verblendung vor. Wenn es um den Bau neuer Kohlekraftwerke geht, sind sie sich jedoch einig: Der sei unverzichtbar, ließen jüngst beide Minister verlauten.
Im Interview mit dem Magazin "Der Spiegel" warf Gabriel den Gegnern der Kohleenergie vor, sie setzten die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands aufs Spiel. "Es geht um das Zentrum unserer Industriegesellschaft", sagte der SPD-Politiker. Vor wenigen Tagen hatte "SPIEGELonline" Glos mit den Worten zitiert, es werde es zu erheblichen Engpässen im Stromangebot und zu deutlich höheren Strompreisen kommen, wenn Deutschland gleichzeitig aus der Kernkraftnutzung aussteigt und nicht ausreichend neue Kohlekraftwerke gebaut werden (stromtip.de berichtete).
Es ist diese Logik, die Gabriel jetzt in Verteidigungsreden für die Kohleverstromung treibt. Im Spiegel-Interview warf der Minister Umweltverbänden und Kohlegegnern vor, mit ihrem Widerstand gegen neue Kohlekraftwerke den Atomausstieg zu bedrohen. "Wir können zusätzlich zu den im Bau befindlichen Kohlekraftwerken noch zehn Anlagen bauen, ohne die Klimaziele zu gefährden", warb Gabriel für seine "Kohle statt Atom"-Lösung.
Der WWF konterte diese Vorwürfe mit einer Liste aller in Deutschland geplanten oder im Bau befindlichen Kohlekraftwerke. Laut neuer Zahlen befänden sich in Deutschland "im Moment bereits 19 neue Kohlekraftwerke im Genehmigungsverfahren, weitere fünf sind konkret geplant". Das sind deutlich mehr als zehn, weswegen der WWF erklärte, "die Zahlen des Umweltministers stimmen mit den Fakten nicht überein". Würden die bereits im Genehmigungsverfahren oder in Planung befindlichen 24 neuen Kraftwerke gebaut, wäre das eine klimapolitische Bankrotterklärung, so der WWF.
Außerdem bahnt sich eine Konkurrenz zwischen Windkraft und Kohlekraft an, sollten die geplanten Kohlemeiler in Norddeutschland verwirklicht werden. Schon jetzt stoßen die Stromnetze bei der Übertragung des Stroms von Norden nach Süden an ihre Kapazitätsgrenzen (stromtip.de berichtete). Bisher wurde der notwendige Ausbau der Stromnetze immer mit der Unterstützung für den Windstrom propagiert, der aufgrund des natürlichen Windaufkommens fern von den industriellen Stromverbrauchern in Süddeutschland produziert werden muss. Die Kohlekraftwerke werden aber ebenfalls die Stromleitungen belasten.
Im Interview mit dem Magazin "Der Spiegel" warf Gabriel den Gegnern der Kohleenergie vor, sie setzten die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands aufs Spiel. "Es geht um das Zentrum unserer Industriegesellschaft", sagte der SPD-Politiker. Vor wenigen Tagen hatte "SPIEGELonline" Glos mit den Worten zitiert, es werde es zu erheblichen Engpässen im Stromangebot und zu deutlich höheren Strompreisen kommen, wenn Deutschland gleichzeitig aus der Kernkraftnutzung aussteigt und nicht ausreichend neue Kohlekraftwerke gebaut werden (stromtip.de berichtete).
Es ist diese Logik, die Gabriel jetzt in Verteidigungsreden für die Kohleverstromung treibt. Im Spiegel-Interview warf der Minister Umweltverbänden und Kohlegegnern vor, mit ihrem Widerstand gegen neue Kohlekraftwerke den Atomausstieg zu bedrohen. "Wir können zusätzlich zu den im Bau befindlichen Kohlekraftwerken noch zehn Anlagen bauen, ohne die Klimaziele zu gefährden", warb Gabriel für seine "Kohle statt Atom"-Lösung.
Der WWF konterte diese Vorwürfe mit einer Liste aller in Deutschland geplanten oder im Bau befindlichen Kohlekraftwerke. Laut neuer Zahlen befänden sich in Deutschland "im Moment bereits 19 neue Kohlekraftwerke im Genehmigungsverfahren, weitere fünf sind konkret geplant". Das sind deutlich mehr als zehn, weswegen der WWF erklärte, "die Zahlen des Umweltministers stimmen mit den Fakten nicht überein". Würden die bereits im Genehmigungsverfahren oder in Planung befindlichen 24 neuen Kraftwerke gebaut, wäre das eine klimapolitische Bankrotterklärung, so der WWF.
Außerdem bahnt sich eine Konkurrenz zwischen Windkraft und Kohlekraft an, sollten die geplanten Kohlemeiler in Norddeutschland verwirklicht werden. Schon jetzt stoßen die Stromnetze bei der Übertragung des Stroms von Norden nach Süden an ihre Kapazitätsgrenzen (stromtip.de berichtete). Bisher wurde der notwendige Ausbau der Stromnetze immer mit der Unterstützung für den Windstrom propagiert, der aufgrund des natürlichen Windaufkommens fern von den industriellen Stromverbrauchern in Süddeutschland produziert werden muss. Die Kohlekraftwerke werden aber ebenfalls die Stromleitungen belasten.