Kommt doch eine "Deutsche Netz AG"?
Noch ist kein Käufer für die Stromnetze des e.on-Konzerns gefunden. Doch die Zahl derjenigen, die einen Verkauf auch der anderen Übertragungsnetze befürworten, wächst. Einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD) zufolge wünscht sich der Verband der Industriellen Kraftwirtschaft (VIK) einen einheitlichen Netzbetreiber, damit die Netzgebühren niedriger werden.
"Es hätte viele Vorteile, statt heute vier Netze und Regelzonen künftig nur noch zwei oder ein Netz zu haben. Abstimmung und Effizienz könnten deutlich verbessert werden", sagte Alfred Richmann vom VIK, der Unternehmen mit hohem Stromverbrauch vertritt. "Wichtig ist, dass es keinen beherrschenden Einfluss eines Investors gibt." Auch e.on-Chef Wulf Bernotat wirbt für die Idee einer "Deutsche Netz AG", in der die Netze und ihr Betrieb gebündelt werden könnten. Dadurch könnte die Infrastruktur im Strombereich optimiert werden, erklärte Bernotat gegenüber der FTD.
Der baden-württembergische Konzern EnBW hält wenig von dieser Idee (stromtip.de berichtete). RWE rückte dagegen von seinem klaren Nein zu einem Netzverkauf ab: "Für RWE wäre eine Trennung von den Netzen keine Frage von Leben und Tod", sagte Konzernchef Jürgen Großmann der FTD. Vattenfall hatte bereits vor einigen Monaten angekündigt, sich einer Trennung von den konzerneigenen Stromnetzen nicht zu widersetzen (stromtip.de berichtete).
Durch die derzeitige Trennung des deutschen Übertragungsnetzes in vier Gebiete geht viel Regelenergie verloren, ergab eine Studie des Bundesverbands Neuer Energieanbieter (bne) . Ein Zusammenschluss der Netze könne da für mehr Stabilität, mehr Wettbewerb und Kosteneinsparungen bei der Regelenergie sorgen, so Richmann.
Noch völlig offen ist, wem die neue Netz AG gehören sollte. Bisher meldeten unter anderem australische, britische und deutsche Finanzinvestoren und Beteiligungsfirmen Interesse am e.on-Netz an. Auch der Versicherungskonzern Allianz erwäge ein Gebot, schrieb die FTD letzte Woche. Experten schätzen den Wert der Netze auf bis zu 2 Milliarden Euro. E.on will nur an einen Betreiber verkaufen, der nicht in der Stromerzeugung oder -versorgung tätig ist.
Gegensätzliche Meinungen gibt es darüber, ob sich unter den gegebenen Umständen Investitionen in die deutschen Stromnetze überhaupt lohnen. Bernotat sagte in einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit", was die Netzbetreiber an Durchleitungsentgelten verlangen dürften, sei jetzt schon "viel zu wenig". Die Bundesnetzagentur will die Obergrenze für die Eigenkapitalrenditen der Stromnetze ab 2009 absenken: von 7,91 auf 7,82 Prozent. Das berichtet das "Handelsblatt".
Diese Senkung würde dazu führen, dass die Netzbetreiber ihre Entgelte, die sie den Verbrauchern für den Stromtransport in Rechnung stellen, weiter reduzieren müssten. Dann würde nach Einschätzung von Bernotat "niemand mehr in den dringend notwendigen Ausbau von Stromnetzen in Deutschland investieren". Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, lässt diese Einwände nicht gelten. Er wies im "Handelsblatt" darauf hin, die Netzbetreiber hätten "über Jahrzehnte hinweg mehr über kalkulatorische Abschreibungen verdient, als im vergleichbaren Zeitraum reinvestiert wurde".
"Es hätte viele Vorteile, statt heute vier Netze und Regelzonen künftig nur noch zwei oder ein Netz zu haben. Abstimmung und Effizienz könnten deutlich verbessert werden", sagte Alfred Richmann vom VIK, der Unternehmen mit hohem Stromverbrauch vertritt. "Wichtig ist, dass es keinen beherrschenden Einfluss eines Investors gibt." Auch e.on-Chef Wulf Bernotat wirbt für die Idee einer "Deutsche Netz AG", in der die Netze und ihr Betrieb gebündelt werden könnten. Dadurch könnte die Infrastruktur im Strombereich optimiert werden, erklärte Bernotat gegenüber der FTD.
Der baden-württembergische Konzern EnBW hält wenig von dieser Idee (stromtip.de berichtete). RWE rückte dagegen von seinem klaren Nein zu einem Netzverkauf ab: "Für RWE wäre eine Trennung von den Netzen keine Frage von Leben und Tod", sagte Konzernchef Jürgen Großmann der FTD. Vattenfall hatte bereits vor einigen Monaten angekündigt, sich einer Trennung von den konzerneigenen Stromnetzen nicht zu widersetzen (stromtip.de berichtete).
Durch die derzeitige Trennung des deutschen Übertragungsnetzes in vier Gebiete geht viel Regelenergie verloren, ergab eine Studie des Bundesverbands Neuer Energieanbieter (bne) . Ein Zusammenschluss der Netze könne da für mehr Stabilität, mehr Wettbewerb und Kosteneinsparungen bei der Regelenergie sorgen, so Richmann.
Noch völlig offen ist, wem die neue Netz AG gehören sollte. Bisher meldeten unter anderem australische, britische und deutsche Finanzinvestoren und Beteiligungsfirmen Interesse am e.on-Netz an. Auch der Versicherungskonzern Allianz erwäge ein Gebot, schrieb die FTD letzte Woche. Experten schätzen den Wert der Netze auf bis zu 2 Milliarden Euro. E.on will nur an einen Betreiber verkaufen, der nicht in der Stromerzeugung oder -versorgung tätig ist.
Gegensätzliche Meinungen gibt es darüber, ob sich unter den gegebenen Umständen Investitionen in die deutschen Stromnetze überhaupt lohnen. Bernotat sagte in einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit", was die Netzbetreiber an Durchleitungsentgelten verlangen dürften, sei jetzt schon "viel zu wenig". Die Bundesnetzagentur will die Obergrenze für die Eigenkapitalrenditen der Stromnetze ab 2009 absenken: von 7,91 auf 7,82 Prozent. Das berichtet das "Handelsblatt".
Diese Senkung würde dazu führen, dass die Netzbetreiber ihre Entgelte, die sie den Verbrauchern für den Stromtransport in Rechnung stellen, weiter reduzieren müssten. Dann würde nach Einschätzung von Bernotat "niemand mehr in den dringend notwendigen Ausbau von Stromnetzen in Deutschland investieren". Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, lässt diese Einwände nicht gelten. Er wies im "Handelsblatt" darauf hin, die Netzbetreiber hätten "über Jahrzehnte hinweg mehr über kalkulatorische Abschreibungen verdient, als im vergleichbaren Zeitraum reinvestiert wurde".