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NABU kritisiert Agrokraftstoff-Ziele der EU

08.07.2008 von
Der Naturschutzbund NABU fordert von den Europa-Abgeordneten ein klares Nein zu den geplanten Beimischungszielen für Biotreibstoffe. Wie der NABU mitteilt, plane die EU, die Beimischung von Ethanol und Biodiesel bis 2020 auf 10 Prozent des Kraftstoffverbrauchs zu erhöhen. Der NABU reagiert mit seiner Forderung auf die bevorstehende Abstimmung über die Ziele der so genannten Agrokraftstoffe im Europäischen Parlament.

Jedoch mehren sich die kritischen Stimmen an diesen Beimischungszielen. NABU-Präsident Olaf Tschimpke stützt sich auf mehrere aktuelle Studien und internationale politische Vereinbarungen, wenn er sagt, dass die Herstellung von Biosprit den Natur- und Klimaschutz unangemessen belasten. So würden schon jetzt für Sojafelder und Palmölplantagen große Flächen Regenwald abgeholzt. Dabei würden mehr Treibhausgase freigesetzt, als die Biotreibstoffe einsparen. Gleichzeitig könnten auf den betroffenen Anbauflächen keine Nahrungsmittel mehr angebaut werden. Dadurch würden die Lebensmittelpreise besonders für die Armen unbezahlbar.

Der NABU fordert ein Zertifikat für einen umweltschonenden und fairen Anbau. Generell müsse die Bedeutung von Waldgebieten und vor allem von Regenwäldern für die Umwandlung von Kohlendioxid in Sauerstoff viel stärker ins Bewusstsein rücken.