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Trotz Ausstieg Ausweitung der Atomforschung

01.08.2008 von
Die Bundesregierung will nächstes Jahr 13 Millionen in die Kernforschung investieren. Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) will die Förderung ausbauen und die Ausbildung von Nuklearwissenschaftlern verbessern, schreibt die "Berliner Zeitung".

Ungeachtet des geplanten Atomausstiegs in Deutschland dürfe man sich keinen "Kompetenzverlust in der Kernforschung leisten, so lange um uns herum überall neue Kernkraftwerke gebaut werden" zitiert die Zeitung Schavan.

Dies betreffe vor allem die Reaktorsicherheit, den Strahlenschutz und die Endlagerung, so die Ministerin. Die Ausgaben dafür sollen bis 2010 auf 14 Millionen Euro steigen. Nach Angaben der Zeitung wurden dieses Jahr dafür 10 Millionen zur Verfügung gestellt, während es in den letzten Jahren der rot-grünen Regierung im Ministerium gar keine nukleare Projektförderung gab.

Des Weiteren erhält die die Helmholtz-Gemeinschaft zusätzlich etwa 33 Millionen Euro im Jahr für die Sicherheits- und Endlagerforschungerhalten. Zwei von insgesamt drei nuklearen Forschungszentren in Deutschland werden von der Wissenschaftsorganisation in Karlsruhe und Jülich betrieben.

Schavan befürwortet eine Aufstockung des Personalbereichs für die Forschung, der sich innerhalb von fünf Jahren um ein Viertel auf 170 Forscher verringerte, schreibt die "Berliner Zeitung".

Der Vorschlag ist politisch pikant, da die Koalitionspartner unterschiedliche Ansichten in der Kernfrage haben: die CDU befürworte eine Verlängerung der Laufzeiten für Atommeiler, die SPD dagegen lehne dies bisher konsequent ab.

Der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Jürgen Mlynek, sagte gegenüber der "Berliner Zeitung": "Wir sind gerade dabei, unsere Kompetenz im Bereich Kernenergie, der Sicherheitstechnologie und der Entsorgungstechnik zu verlieren". Gerade die Technologie für Reaktoren der so genannten vierten Generation müsse weiter erforscht werden.

Diese sollen weltweit ab 2040 zum Einsatz kommen. Daran will Deutschland sich beteiligen – jedoch nur in Fragen der Anlagensicherheit und der Abfallminimierung. Ministerin Schavan sieht sich damit in Einklang mit dem Koalitionsvertrag - der Atomausstieg bleibe damit unangetastet.

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