Studie: Kernkraft blockiert Öko-Energie

21.10.2008 von
Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch kann von derzeit rund 15 Prozent bis 2020 auf gut 30 Prozent verdoppelt und bis 2030 auf 50 Prozent gesteigert werden. Ihr Anteil am gesamten Energieverbrauch, d. h. Strom, Wärme und Mobilität kann bis 2020 auf 18 Prozent und bis 2050 auf 50 Prozent erhöht werden. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie zum Ausbau der erneuerbaren Energien, die Dr. Joachim Nitsch in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Auftrag des Bundesumweltministeriums erstellt hat.

Die Wissenschaftler warnen jedoch vor einer Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke. Dadurch gerate das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 30 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen, in Gefahr: "Der erforderliche Strukturwandel der Stromversorgung in Richtung deutlich gesteigerter Stromeffizienz, deutlich höherem KWK-Anteil und hoher Ausbaudynamik der erneuerbaren Energien wäre grundsätzlich in Frage gestellt", heißt es in der Studie.

Die Autoren setzen in ihrer Studie auf einen effizienteren Einsatz von Energie, auf einen Ausbau der Erneuerbaren Energien und einen Ausbau der Kraft-Wärme-Koppelung (KWK). Unter Kraft-Wärme-Koppelung versteht man die gleichzeitige Produktion von Energie und Fernwärme vorwiegend in Kohlekraftwerken. So könne sich der Energieverbrauch der Deutschen allein durch effizienteren Energieeinsatz bis zum Jahr 2050 halbieren.

Außerdem sehen die Wissenschaftler vor allem beim Heizen einen starken Rückgang des Bedarfs. Auch hier werde sich der Verbrauch an Heizenergie bis 2050 halbieren. Die Autoren der Studie fordern einen Umstieg von Einzelheizungen auf verzweigte Heizungsnetze.

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